Radiologie up2date 2011; 11(1): 35-62
DOI: 10.1055/s-0030-1256216
Muskuloskelettale Erkrankungen

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Radiologie beim Handtrauma: Anatomie, Untersuchungsstrategie und Bildanalyse

Imaging of hand injuries: anatomic and radiodiagnostic considerationsR.  Schmitt
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. März 2011 (online)

Preview

Zusammenfassung

Basierend auf anatomischen Grundlagen werden Empfehlungen zur bildgebenden Diagnostik bei den Traumata am distalen Unterarm, der Handwurzel, der Mittelhand und der Finger gegeben. Die diagnostischen Algorithmen nach der Projektionsradiografie als Basisdiagnostikum werden vorgestellt. Die hochaufgelöste CT sollte zur Detektion und zum Staging von komplexen Frakturen des Radius und der Handwurzel zum Einsatz kommen, während mit der kontrastverstärkten MRT gut die verletzten Handweichteile nachgewiesen werden. An der Handwurzel haben die MR- und CT-Arthrografie eine hohe Detektionsrate bei Verletzungen der intrinsischen Ligamente und des ulnokarpalen Komplexes. Es werden die speziellen Untersuchungstechniken und die Befundsystematik für die Traumaentitäten an der Hand erläutert.

Abstract

Imaging recommendations for assessing injuries of the forearm, wrist, metacarpus and the digits are given with respect to anatomic considerations. Furthermore, dedicated algorithms of advanced imaging are introduced with radiography as the primary diagnostic tool. High-resolution CT is used for detecting and staging the complex fractures of the radius and the wrist, whereas contrast-enhanced MRI serves for depicting the injured soft tissues. At the wrist, tears of the intrinsic ligaments and the TFCC are assessed with high accuracy when applying MR arthrography or CT arthrography. Dedicated radiologic tools as well as comprehensive reports are suggested in the management of the various hand injuries.

Kernaussagen Beim Trauma der Hand

  • ist die standardisierte Projektionsradiografie die Grundlage der bildgebenden Diagnostik (Neutralstellung an der Handwurzel, dorsopalmare und streng seitliche Aufnahmen an den Fingern)

  • stellt die hochaufgelöste CT komplexe Frakturen und Subluxationen vollständig dar (intraartikuläre Radiusfraktur, Skaphoidfraktur, karpale Luxationsfrakturen, intraartikuläre Fingerfrakturen)

  • ist die kontrastverstärkte MRT die bildgebende Methode der Wahl zur Detektion von okkulten Frakturen und von Verletzungen der karpalen und phalangealen Ligamente (wassersensitive Sequenzen, intravenöse oder intraartikuläre Kontrastmittelgabe, hochaufgelöste Technik)

  • können mit der Sonografie Rupturen des ulnaren Seitenbands des Daumens, der Ringbänder und der Flexoren- (und Extensoren-)Sehnen erkannt werden (hochfrequente Schallköpfe, Funktionsuntersuchung der Sehnen).

Literatur

Prof. Dr. med. Rainer Schmitt

Herz- und Gefäßklinik GmbH Bad Neustadt
Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Salzburger Leite 1
97616 Bad Neustadt an der Saale

Telefon: 09771 662901

Fax: 09771 659215

eMail: schmitt.radiologie@herzchirurgie.de