Intensivmedizin up2date 2011; 7(2): 133-145
DOI: 10.1055/s-0030-1256240
Neuro-Intensivmedizin

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Pharmakorefraktärer Status epilepticus

Martin  Kurthen, Dietmar  Schneider
Further Information

Publication History

Publication Date:
18 April 2011 (online)

Zoom Image

Kernaussagen

Der Beginn der Behandlung eines PRSE sollte mit einer parallelen, aktualisierten Abklärung der Ätiologie des SE und der Ursachen der Refraktarität einhergehen.

Zur Erstbehandlung des refraktären SEGTKA setzt man i. v. Midazolam, Thiopental oder Propofol ein. Die narkotisierenden SE-Wirkstoffe (Ausnahme: Midazolam) dosiert man EEG-gesteuert mit dem Minimalziel des „Burst-suppression”-Musters.

Scheitert die PRSE-Erstbehandlung, dann setzt man Antiepileptika der zweiten Wahl ein (z. B. Levetiracetam) oder zuvor – also vor der Refraktarität – nicht eingesetzte Antiepileptika (z. B. Valproat) oder andere Narkotika (z. B. Isofluran).

Bei weiterhin bestehender Refraktarität kann man auf selten eingesetzte Reservemedikamente zurückgreifen (z. B. Lidocain, Chloralhydrat). Ferner ist die Indikation für den Einsatz nichtmedikamentöser Behandlungen (z. B. Hypothermie, resektive Chirurgie) zu überprüfen.

Mit der Beendigung der akuten medikamentösen SE-Therapie sollte bereits ein Therapieregime für die anschließende orale antiepileptische Dauerbehandlung etabliert worden sein.