Neuroradiologie Scan 2012; 2(1): 14
DOI: 10.1055/s-0030-1257133
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Klein JP, Arora A, Neema M et al. A 3T MR imaging investigation of the topography of whole spinal cord atrophy in multiple sclerosis. AJNR Am J Neuroradiol 2011; 32: 1138 – 1142

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Publication Date:
05 January 2012 (online)

Ausmaß der Rückenmarksatrophie unterscheidet sich zwischen den MS-Subtypen

Wie pathologische Untersuchungen und bildgebende Verfahren gezeigt haben, ist die Rückenmarksatrophie ein häufiger Befund bei multipler Sklerose (MS). Welche Rückenmarkebenen davon bevorzugt betroffen sind und ob hierbei ein Zusammenhang mit den klinischen Subtypen der MS besteht, ist jedoch weitgehend unbekannt.

Der über die MRT-Bildgebung ermittelte Grad der Atrophie ist ein anerkannter Marker für die Krankheitsaktivität, das Ausmaß der Neurodegeneration und den Effekt neuroprotektiver Therapiemaßnahmen bei MS. Der Neuroradiologe JP Klein aus den USA und seine Kollegen untersuchten deshalb mit der 3-T-MRT-Bildgebung und einem Ganzkörper-Scanner das gesamte Rückenmark an 35 Patienten mit MS verschiedener Subtypen.

Untersucht wurden altersentsprechende Patienten

mit schubförmiger MS (RRMS, n = 27), mit primär progressiver MS (PPMS, n = 4), mit sekundär progressiver MS (SPMS, n = 2) und mit einem klinisch isolierten Syndrom (CIS, n = 2).

Die Umrisse des Rückenmarks wurden in die entsprechenden Wirbelkörperebenen C1 bis T12 segmentiert und die Volumina in Bezug zum intrakranialen Volumen normalisiert.

Patienten mit PPMS und SPMS zeigten im Vergleich zu den Kontrollen (n = 27) einen Trend zur Volumenabnahme in den zervikalen Abschnitten C1 bis C3. Patienten mit RRMS und CIS wiesen im Vergleich zu den Kontrollen einen Trend zur Volumenzunahme in den Abschnitten C5 sowie T7 bis T11 auf, wobei die Zunahme im Abschnitt T10 auch nach statistischer Korrektur noch signifikant war.

Im direkten Vergleich war bei den progressiven MS-Formen das Rückenmark-Gesamtvolumen gegenüber den schubförmigen MS-Formen signifikant erniedrigt. Dies traf vor allem auf die zervikalen Abschnitte C1 bis C3 zu, während die thorakalen Abschnitte T1, T6, T7, T9 und T10 lediglich eine Tendenz zur Volumenabnahme zeigten.

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