Neuroradiologie Scan 2012; 2(1): 25
DOI: 10.1055/s-0030-1257147
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Villemagne VL, Ong K, Mulligan RS et al. Amyloid imaging with 18F-Florbetaben in Alzheimer disease and other dementias. J Nucl Med 2011; 52: 1210 – 1217

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Publication Date:
05 January 2012 (online)

Alzheimer Demenz: 18F-Florbetaben hilft bei Differenzierung zu anderen Störungen

Die Darstellung von Amyloid mittels PET erlaubt die In-vivo-Beurteilung von Ablagerungen im Gehirn, etwa für die Evaluation einer Demenz. Gerade zur Frühdiagnose einer Alzheimer-Erkrankung kann dies hilfreich sein. V. L. Villemagne et al. überprüften den Nutzen des Radionuklids 18F-Florbetaben bei dieser Fragestellung.

Für die Studie begutachteten die Autoren die PET-Aufnahmen von 109 Patienten, davon 32 neurologisch und psychiatrisch gesunde Kontrollen, 20 Patienten mit geringer kognitiver Störung (MCI), 30 Patienten mit Alzheimer-Demenz (AD), 11 mit frontotemporaler Lobärdegeneration (FTLD), 7 mit einer Demenz mit Lewy-Körpern (DLB), 5 mit Parkinson-Erkrankung (PD) und 4 mit vaskulärer Demenz (VD). Alle Teilnehmer wurden mit verschiedenen neuropsychologischen Testverfahren untersucht; außerdem unterzogen sie sich zunächst einem MRT des Gehirns und dann einer PET mit 300MBq 18F-Florbetaben. Aus den Aufnahmen berechneten die Autoren zwischen 90 und 110min nach Injektion die Verhältnisse der standardisierten Uptake-Werte (SUV) für das Radionuklid mit dem zerebellären Kortex als Referenzregion. Die Ergebnisse setzten sie in Bezug zur Diagnose.

Patienten mit AD, DLB und FTLD schnitten in den neuropsychologischen Tests signifikant schlechter ab als die anderen Teilnehmer. Im Vergleich mit den anderen Gruppen zeigten Patienten mit AD signifikant höhere SUV-Verhältnisse in den neokortikalen Gebieten. Bei 96 % der AD-Patienten und bei 60 % der MCI-Patienten fand sich zudem eine diffuse kortikale Retention von 18F-Florbetaben. Im Gegensatz dazu war dies nur bei 9 % der Patienten mit FTLD, 25 % mit VD, 29 % mit DLB, bei keinem Patienten mit Morbus Parkinson und bei 16 % der Kontrollen der Fall. Obwohl sich eine Korrelation zwischen dem Testergebnis in der Mini Mental State Examination und dem Ausmaß von β-Amyloid-Ablagerungen in der MCI-Gruppe fand, zeigte sich keine solche Korrelation bei den Kontrollen sowie bei Patienten mit FTLD und AD.

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