B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2010; 26(4): 175
DOI: 10.1055/s-0030-1262535
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09 August 2010 (online)

Wasserlaufband ist effektiv und schonend

Nur Bewegung in Kombination mit rich­tiger Ernährung kann zu einer Gewichts­reduktion führen. Aber welche Sportart ist für Übergewichtige geeignet, also gelenkschonend und dennoch wirksam? Eine texanische Studie hat das Wasserlaufband als effektiv bewertet (Med Sci Sports Exerc 2009; 41: 1808).

Aerobic oder Laufen sind für stark Über­gewichtige ungeeignet, da das Verletzungsrisiko zu groß ist. Das Wasserlaufband, bei dem Geschwindigkeit und Gegenströmung variiert werden können, schont die Ge­lenke, ist bislang aber hauptsächlich zur Rehabilitation im Einsatz. N. P. Greene und Mitarbeiter setzten es zur Gewichtsreduktion ein und stellten fest, dass es herkömmlichen Laufbändern überlegen ist.

An der Studie nahmen 57 freiwillige übergewichtige Probanden teil (Durchschnittsalter 44 ± 2 Jahre, Gewicht 90,5 ± 2,4 kg, BMI 30,5 ± 0,7 kg / m2, Körperfett 39,5 ± 1,2 %, relative Sauerstoffaufnahme 27,5 ± 0,7 mL O2 / kg min–1). Die Personen wurden randomisiert dem Training auf einem Indoor-Laufband oder einem Wasserlaufband 3-mal wöchentlich für jeweils 12 Wochen zugewiesen. Es erfolgte eine zunehmende Leistungssteigerung von 250 auf 500 kcal / Trainingseinheit ab der 6. Woche. Vor und nach dem Training erfolgte eine Kontrolle der Sauerstoffaufnahme und der Körperkomposition; Ernährungsgewohnheiten behielten die Personen bei.

Unabhängig von der Art des Trainings verbesserte sich VO2 max signifikant durch die Übungen (gepoolt + 3,6 mL O2 / kg min–1). Ebenso veränderten sich unabhängig vom Trainingstyp BMI (– 0,56 kg / m2, p < 0,0001), Taillenumfang (– 2,5 cm, p < 0,0001) und Fettmasse (– 1,2 ± 0,3 kg, p < 0,001). Die fettfreie Gesamtkörpermasse stieg nur beim Wassertraining an (3,2 %, p = 0,059 Signifikanzniveau verfehlt); insbesondere an den Beinen bildete sich vermehrt fettfreie Körpermasse durch das Unterwassertraining + 0,8 ± 0,2 kg und an Land + 0,4 ± 0,3 kg.

S. Adler, Mülsen St. Niclas
(Sportverl Sportschaden 2010; 24: 4)

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