B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2010; 26(5): 232-233
DOI: 10.1055/s-0030-1262567
WISSENSCHAFT

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Nachhaltiges BGM: Kommunikation und Führungsverhalten zur Etablierung nutzen

L. Arnold1 , S. Otto1
  • 1Vitality-Solution GbR, Leipzig
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Publication Date:
26 October 2010 (online)

Das Thema Gesundheit hat im Unternehmen immer noch mit Akzeptanzproblemen zu kämpfen. „Positiv verbrämte Rationalisierung und Kontrolle“ werden oftmals mit dem Begriff Gesundheit durch die Mitarbeiter assoziiert. Selbst Führungskräfte verbinden damit häufig nur gesundes Kantinenessen, einen Gesundheitstag, max. noch einen Rückenschulkurs nach der Arbeit. Oder sie verweisen gleich auf ihre Arbeitsschutzexperten, ohne sich wirklich für deren Arbeit zu interessieren. Der Gesundheitsexperte gilt als Gutmensch ohne Ergebnisorientierung.

Die Delegation dieses Themas und die damit verbundene Individualisierung gesundheitlicher Probleme werden zum einen der betrieblichen- und volkswirtschaftlichen Bedeutung keinesfalls gerecht. Zum anderem werden eventuell bestehende Kommunikationsdefizite im Unternehmen durch die fehlende Betroffenheit der Führungskräfte nicht gelöst, sondern eher noch verstärkt.

Unsere Erfahrungen lassen an folgender Botschaft immer weniger Zweifel aufkommen: Unternehmen, die nachhaltig und professionell in die Gesundheit des Unternehmens investieren wollen, müssen das Führungs- und Kommunikationsverhalten der Entscheidungsträger im Unternehmen ansprechen.

„Die besten Programme messen Ausgangslage und Interessen, helfen den Betroffenen bei der persönlichen Entwicklung von Zielen, vermitteln die benötigten Fähigkeiten und bieten die entsprechenden Möglichkeiten, gesundheitsförderndes Verhalten beizubehalten.“ [1] Nachhaltiges BGM als ganzheitlicher Ansatz ist immer sowohl auf verhaltens- als auch verhältnisorientierte Ansätze fokussiert, die miteinander vernetzt zu betreiben sind. Eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg eines BGMs besteht darin, dass es als Führungsaufgabe wahrgenommen und in bestehende Strukturen integriert wird, um einen Beitrag zum Erreichen der Unternehmensziele und zum Unternehmenserfolg zu leisten.

Unternehmensleitung und Führungskräfte sind im BGM daher mehrfach gefordert

als Promotor mit Vorbildfunktion, als Kompetenzpartner, denn niemand im Unternehmen kennt die Bedingungen besser als die Führungskräfte, als Unterstützer weiterführender Programme, um Nachhaltigkeit zu garantieren.

Um die Entscheidungsträger und Führungskräfte für die Implementierung des Leitbildes „Gesundes Unternehmen“ zu gewinnen, muss in einem ersten Schritt für das Thema Demografie, Gesundheit und Altern als Unternehmensressource sensibilisiert werden. Die Sensibilisierung kann dabei nur erfolgreich sein, indem aus Betroffenen Beteiligte werden.

Dafür eignet sich in besonderem Maß das kennzahlengestützte Betreuungsprogramm Vital-Management vital.expertise. Das Programm unterstützt Unternehmen bei der Umsetzung eines effizienten Gesundheitsmanagements, indem Leistungsträger und Führungskräfte individuell betreut und fachlich beraten werden, um die eigene Gesundheitskompetenz zu erhöhen.

Dabei wird mit der Vital-Analyse ein persönliches Stärken- und Ressourcenprofil als Ausgangslage im Bereich der Gesundheit und Leistungsfähigkeit erstellt. Durch ein anschließendes analysebezogenes Personal Coaching mit dem Anspruch, nachhaltig arbeits-, alltags- und altersrelevante Gesundheitskompetenz zu vermitteln, erleben Führungskräfte hautnah, wie ihre eigenen Gesundheitsressourcen und ihre Vitalität und damit die Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit im Arbeitsprozess optimiert werden. Im Mittelpunkt steht dabei ein „Erleben, Verstehen und Praktizieren“. Besonders das praktische Erleben hilft, eventuell auftretende Kommunikationsprobleme abzubauen.

Als wesentlicher Vorteil ist hier der Bezug zu unternehmensspezifischen Frühindikatoren zu sehen. Die Führungskräfte erfahren so, wie sie mit Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung Frühindikatoren in ihrem Unternehmen beeinflussen können.

Zum Abschluss des Programms werden die Ergebnisse sowohl individuell als auch abteilungsübergreifend zusammengefasst. Für die Evaluation stehen somit objektive Kennzahlen und subjektive Einschätzungen aller Beteiligten zur Verfügung.

Durch die individuelle Betreuung wird ein optimaler Ausbau der eigenen Gesundheitskompetenz gewährleistet, und Leistungsfähigkeit und Lebensqualität werden verbessert. Der zusätzliche Wissenserwerb der Führungskräfte erhöht das Bewusstsein und die Kompetenz, die gesundheitsförderliche Unternehmenskultur anzuwenden und umzusetzen.

Deshalb empfiehlt es sich, mit dem BGM im Unternehmen zwingend bei der Unternehmensleitung und den Führungskräften zu beginnen, wobei die Ausrichtung der einzelnen Programme zielgruppenspezifisch sein muss. Zum einen, weil Führungskräfte einen gesundheitsfördernden Einfluss auf ihre Umwelt haben sollten, und zum anderen können sie als Türöffner und Promotor für das Thema Gesundheit im Unternehmen wirken.

Online zu finden unter http://dx.doi.org/10.1055/s-0029-1262567

Literatur

  • 1 Michael O ’Donnell. American Journal of Health Promotion, Ohio, USA. Netzwerk Enterprise for Health. Eine Initiative des BKK Bundesverbandes und der Bertelsmann Stiftung

Korrespondenzadresse

L. Arnold

Vitality-Solution GbR

Weißenfelser Straße 11

D-04229 Leipzig

Email: arnold@vitality-solution.de

URL: http://www.vital-expertise.de

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