Ultraschall Med 2010; 31(4): 434
DOI: 10.1055/s-0030-1263229
SGUM/SSUM-Bulletin

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Twinkling und Harnjet

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Publication Date:
19 August 2010 (online)

 
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Kürzlich haben Andrulli et al. [1] eine Studie veröffentlicht, die sich mit dem Twinkling-Artefakt beschäftigt. Die Autoren schlagen darin vor, dass man nicht mehr von einem Artefakt sondern von einem Twinkling-Zeichen sprechen soll, da dieses Phännomen eine wichtige Rolle in der Nierensteindiagnostik spielt. Damit könnten wir nur einverstanden sein. Sowohl das Twinkling [2] wie auch der Harnjet [3] sind seit vielen Jahren bekannt, viele haben dies aber nicht realisiert und diagnostisch zu wenig ausgenützt. Im Gegensatz zu den anderen Ländern wurden jedoch in der Schweiz diese Phänomene verdienstvoll durch Dr. med. Jürg Prim intensiv propagiert und bereits im Jahre 2003 in den Lernzielkatalog der Abdominalsonografie-Kurse aufgenommen.

In der Tat ist die Suche der Steine im nicht erweiterten Nierensinus und in den Ureteren nicht einfach. Die Sensitivität der Sonografie für Uretersteine war früher (ohne Twinkling, mit älteren Geräten) mit 19–37 % angegeben [4], [5]. Dank des Twinkling-Artefaktes ist die Nierensteindiagnostik stark bereichert, sehr viele Uretersteine, aber auch Nierensinus-Steine wurden so entdeckt. Unsere prospektive Studie [5] zeigte, dass man für die Uretersteine, bei der Ausnützung der Twinkling-Artefakte, moderner Ausrüstung und indirekten Steinzeichen eine hohe, mit CT vergleichbare Sensitivität von 98,2 % und Spezifität von 100 % erreicht.

Auch neuere Studien von Patlas et al. [6] sowie Park et al. [7] erreichten eine Sensitivität von 93 resp. 98,5 % und Spezifität von 95 resp.100 %. In der Studie von Park et al. [7] wurde Twinkling bei 184 von 214 Steinen oder in 86 % nachweisbar. Auch indirekte Zeichen einer Nephrolithiasis sind wichtig und hier spielt der Harnjet eine wichtige Rolle. Als Normwert gelten bei durchschnittlich hydrierten Patienten 2 Jets/ Ureter und Minute wobei die Messungen meistens 3–5 Minuten lang durchgeführt werden [8].

Doch das Twinkling-Artefakt entsteht nicht nur an den Nierensteinen (Abb. [1]), sondern an vielen anderen Formationen mit harten Echos, z.B. kalzifizierenden Pankreatitis (Abb. [2]) oder Kolonluft (Abb. [3]). Damit ist dieses Phänomen nicht spezifisch für Uretersteine, was mich doch zum Schluss führt, dass wir weiterhin vom Twinkling-Artefakt (obwohl sehr nützlichen) und nicht von Twinkling-Zeichen sprechen sollten.

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Abb. 1. Twinkling-Artefakt an einem prävesikalen Stein. Gleichzeitig ist auch Harnjet sichbar, daher keine vollständige Obstruktion.

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Abb. 2 Chronische Pankreatitis mit Twinkling-Artefakten, verursacht durch Verkalkungen des Organs.

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Abb. 3 Twinkling durch Kolonluft hervorgerufen.

PD Dr. med. Jan Tuma, Ulster
Spezialarzt FMH für Innere Medizin
Jan.Tuma@hin.ch

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Literatur

  • 01 Andrulli S, Turrin A, Bigi M C, Ravani P, Trinchieri A, Locatelli F. Colour Doppler twinkling in kidney stones: artefact or sign?.  NDT Plus. 2010;  3 151-154
  • 02 Rahmouni A, Bargoin R, Herment A C, Bargoin N, Vasile N. Color Doppler twinkling artifact in hyperechoic regions.  Radiology . 1996;  199 269-271
  • 03 Dubbins P A, Kurtz A B, Darby J, Goldberg B B. Ureteric jet effect: the echographic appearance of urine entering the bladder. A means of identifying the bladder trigone and assessing ureteral function.   Radiology . 1981;  140 513-515
  • 04 Aslaksen A, Gothlin J H. Ultrasonic diagnosis of ureteral calculi in patients with acute flank pain.  Eur J Radiol . 1990;  11 87-90
  • 05 Yilmaz S, Sindel T, Arslan G, Ozkaynak C, Karaali K, Kabaalioglu A, Luleci E. Renal colic: comparison of spiral CT, US and IVU in the detection of ureteral calculi.   Eur Radiol . 1998;  8 212-217
  • 06 Patlas M, Farkas A, Fisher D, Zaghal I, Hadas-Halpern I. Ultrasound vs CT for the detection of ureteric stones in patients with renal colic.  Br J Radiol. 2001;  74 901-904
  • 07 Park S J, Yi B H, Lee H K, Kim G J, Kim H C. Evaluation of Patients With Suspected Ureteral Calculi Using Sonography as an Initial Diagnostic Tool: How Can We Improve Diagnostic Accuracy?.  J Ultrasound Med . 2008;  27 1441-1450
  • 08 Tuma J, Harnjet; in Tuma J, Trinkler F (eds). Sonographische Differentialdiagnose: Krankheiten des Urogenitalsystems.  Köln, Deutscher Ärzte-Verlag,. 2008;  9 A.D. pp 287-290
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Literatur

  • 01 Andrulli S, Turrin A, Bigi M C, Ravani P, Trinchieri A, Locatelli F. Colour Doppler twinkling in kidney stones: artefact or sign?.  NDT Plus. 2010;  3 151-154
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  • 05 Yilmaz S, Sindel T, Arslan G, Ozkaynak C, Karaali K, Kabaalioglu A, Luleci E. Renal colic: comparison of spiral CT, US and IVU in the detection of ureteral calculi.   Eur Radiol . 1998;  8 212-217
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  • 08 Tuma J, Harnjet; in Tuma J, Trinkler F (eds). Sonographische Differentialdiagnose: Krankheiten des Urogenitalsystems.  Köln, Deutscher Ärzte-Verlag,. 2008;  9 A.D. pp 287-290
 
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Abb. 1. Twinkling-Artefakt an einem prävesikalen Stein. Gleichzeitig ist auch Harnjet sichbar, daher keine vollständige Obstruktion.

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Abb. 2 Chronische Pankreatitis mit Twinkling-Artefakten, verursacht durch Verkalkungen des Organs.

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Abb. 3 Twinkling durch Kolonluft hervorgerufen.