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DOI: 10.1055/s-0030-1265981
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Konvention oder Legende? Die Sehnsucht nach eindeutigen Schwellenwerten
Expert Agreement or Urban Legend? The Desire for Clear Cutoff CriteriaPublication History
Publication Date:
18 February 2011 (online)
Was wird erklärt?
Woher kommen häufig berichtete Schwellenwerte (Cutoffs, Benchmarks), wie die Einschätzung, dass es sich bei einer Reliabilität von r = 0,70 um eine akzeptable Messgenauigkeit handelt?
Welcher Umgang mit Konventionen zu Schwellenwerten ist angemessen?
Im Alltag heißen sie Großstadtlegenden, Geschichten wie die „Spinne in der Yucca-Palme” [1], die jeder kennt und für wahr hält, weil sie ja der Bruder des Freundes der Nachbarin angeblich selbst erlebt hat. Wissenschaft hebt sich vom Alltag u. a. dadurch ab, dass zumindest alles Geschriebene, das nicht originär eigenen Gedanken entspringt, durch allgemein zugängliche und überprüfbare Quellen belegt werden muss. Ist Legendenbildung auch unter solch strengen Bedingungen möglich? Leider ja, und ein schönes Beispiel hierfür sind häufig zitierte Schwellenwerte zur qualitativen Beurteilung von Messwerten.
Literatur
- 1 Brednich R W. Die Spinne in der Yucca-Palme – Sagenhafte Geschichten von heute.. München: CH Beck; 2007
- 2 Hays W L. Statistics.. 3rd ed. New York: Holt, Rinehart and Winston; 1981: 293
- 3 Lance C E, Butts M M, Michels L C. The Sources of Four Commonly Reported Cutoff Criteria – What Did They Really Say?. Organizational Research Methods. 2006; 9 202-220
- 4 Nunnally J C, Bernstein I H. Psychometric theory.. 3rd ed. New York: McGraw-Hill; 1994: 264-265
- 5 Lienert G A. Testaufbau und Testanalyse.. 3. Aufl. Weinheim: Beltz; 1969: 309
- 6 Lienert G A, Raatz U. Testaufbau und Testanalyse.. 6. Aufl. Weinheim: Beltz; 1998
- 7 Cohen J. Statistical power analysis for the behavioral sciences.. 2nd ed. Hillsdale, NJ: Lawrence Erlbaum Associates; 1988