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DOI: 10.1055/s-0030-1267437
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Liebe Leserinnen und Leser,
Publication History
Publication Date:
04 October 2010 (online)
PD Dr. Sara Brucker
nur in wenigen klinischen Bereichen nehmen multidisziplinäre Behandlungskonferenzen einen so breiten Raum ein wie in Brustzentren. So gut wie alle Entscheidungsprozesse innerhalb des Diagnose- und Behandlungsalgorithmus werden in Tumorkonferenzen gesteuert – ein zeitlicher, personeller und damit letztlich auch finanzieller Aufwand, der für Brustzentren typisch ist, auch wenn dies von den Kostenträgern noch nicht ausreichend anerkannt ist.
Für das wissenschaftliche Profil der Senologie bedeutet dies, dass "Interdisziplinarität&" nicht allein ein Thema für Konferenz-Grußworte ist, sondern konstitutiv ist – dies beginnt in den Bereichen der Prävention und des Mammografiescreenings und setzt sich im klinischen Alltag ebenso fort wie in der Forschungsarbeit. Unsere Zeitschrift hat das erklärte Ziel, diese Interdisziplinarität nicht nur abzubilden, sondern zu fördern. Denn es ist die Kommunikation – der Austausch von Informationen, die Interpretation von Befunden, die Diskussion therapeutischer Optionen etc. –, die aus der Multidisziplinarität eine interdisziplinäre Zusammenarbeit machen.
Mit dieser Ausgabe nimmt das neue Herausgeberboard der "Senologie – Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie&" die Arbeit auf. Ich freue mich sehr auf die Kooperation mit Frau Professor Schreer und Herrn Professor Beckmann, und nicht zuletzt freue ich mich darüber, dass unser Herausgebertrio selbst interdisziplinär besetzt ist. Dies ist die beste Voraussetzung, um das breite Themenspektrum der Senologie zu verfolgen und die Diskussion zwischen den beteiligten Fachdisziplinen aktiv zu führen.
Unsere neue Rubrik "Interdisziplinäre Tumorkonferenz – Fälle aus dem Tumorboard&" soll hierzu einen Beitrag leisten. Sie diskutiert diesmal den Fall einer 63-jährigen DPYD*2A-Mutationsträgerin, die mit lebensbedrohlichen Nebenwirkungen unter Kombinationstherapie in der onkologischen Ambulanz vorstellig wurde. Die Autoren laden ausdrücklich zur Debatte ein – eine Einladung, die ich nur mit Nachdruck unterstützen kann.
Unsere Zeitschrift hat sich zu einem weithin anerkannten Publikationsorgan der Deutschen Gesellschaft für Senologie entwickelt. Sie begleitet nunmehr im siebten Jahrgang mit qualitativ hochwertigen Beiträgen die Entwicklung der wissenschaftlichen Fachdisziplin. Das neue Herausgeberboard sieht sich verpflichtet, die Zeitschrift in diesem Sinn kreativ und anspruchsvoll fortzuführen und weiterzuentwickeln. Sie, die Leserinnen und Leser, sind dabei das Ziel unserer Bemühungen.
Ihre
PD Dr. med. Sara Brucker