Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung: Sterblichkeit im
Krankenhaus ist eine verbreitete Kennzahl zur Qualitätsbewertung
stationärer Leistungen. Neben allgemeinen Bedenken wird über
die Notwendigkeit einer definierten Nachbeobachtungszeit diskutiert.
Aus dem Verfahren „Qualitätssicherung der stationären
Versorgung mit Routinedaten” (QSR) stehen von Versicherten
der AOK entsprechende Angaben zur Verfügung. Hierüber soll
der Zusammenhang zwischen Sterblichkeit im Krankenhaus und Sterblichkeit
in definierten Zeiträumen geklärt werden.
Patienten und Methodik: Den veröffentlichten QSR-Klinikberichten
von 31 Krankenhäusern der HELIOS Kliniken Gruppe wurden
Angaben zur Sterblichkeit im Krankenhaus sowie 30 Tage, 90 Tage
und einem Jahr nach Aufnahme entnommen. Der Zusammenhang der verschiedenen Zeiträume
wurde über den nicht-parametrischen Korrelationskoeffizienten
bestimmt, Trends mit der linearen Regression untersucht.
Ergebnisse: Für Herzinsuffizienz,
Herzinfarkt und Hirninfarkt oder intrazerebrale Blutung besteht
ein relevanter (r 0,552–0,908) und signifikanter (p ≤ 0,006)
Zusammenhang zwischen den verschiedenen Zeiträumen. Für
chirurgische Leistungsbereiche lassen sich vergleichbare Ergebnisse
identifizieren. Bei 15 von 85 Verläufen findet sich ein
statistisch signifikanter Trend. Für das standardisierte
Mortalitätsverhältnis wird hierbei die Schwelle
der 1 nur in vier Verläufen durchschritten.
Folgerungen: Eine längere Nachbeobachtung der
Sterblichkeit ist zur Qualitätsbewertung stationärer
Leistungen nach den hier vorgelegten Ergebnissen nicht zwingend
erforderlich. Zukünftige Arbeiten sollten sich daher auf
die Identifikation einer geeigneten Rechengröße
konzentrieren, die die Krankenhäuser in ihrem internen Qualitätsmanagement
optimal unterstützt.
Abstract
Background and objective: In-hospital
mortality is a common criterion for evaluating the quality of medical
care provided for inpatients. Besides general concerns, the call
for a defined follow-up-period is the subject to be discussed. A
project – abbreviated as QSR – covering insured
from local health insurance funds now provides respective information.
By this means, the relationship between in-hospital and peri-hospital
mortality can be elaborated.
Patients and methods: Data regarding
in-hospital mortality, mortality 30 days, 90 days as well as one
year after admission was gathered from QSR quality reports covering
31 hospitals of the HELIOS hospital group. The relationship between
the various periods was determined by the non-parametric correlation coefficient,
whereas trends were analyzed based on linear regression.
Results: There is a relevant (r between
0.552 and 0.908) and significant (p ≤ 0.006)
relation between the various periods with respect to heart failure,
cardiac infarction, and stroke or intracerebral haemorrhage. As
to surgical fields, comparable results can be recognized. Fifteen
out of 85 courses show a statistically significant trend. Only four
courses are tangent to the threshold 1 applicable for the standard
mortality ratio.
Conclusion: The study revealed no imperative
need to analyze mortality for longer follow-up-periods in order
to assess quality of inpatient health care. Therefore, future efforts
should concentrate on the identification of an adequate operand
that supports best the hospitals in their internal quality management.
Schlüsselwörter
Krankenhaussterblichkeit - Qualitätsindikator - Qualitätsmanagement - standardisiertes Mortalitätsverhältnis
Keywords
hospital mortality - quality indicators - health care - quality management - standardized mortality ratio