Suchttherapie 2010; 11(4): 179
DOI: 10.1055/s-0030-1267948
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kontrolliertes Trinken als legitimes Behandlungsziel bei alkoholbezogenen Störungen – Pro

J. Körkel
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Publication Date:
29 November 2010 (online)

Prof. Dr. Joachim Körkel

„(Selbst)kontrolliertes Trinken” bedeutet als terminus technicus, seinen Alkoholkonsum an einem zuvor festgelegten Konsumplan auszurichten (und nicht: „einfach weniger trinken”). Pragmatisch betrachtet, heißt dies, jeweils für eine Woche im Voraus (a) seine maximale tägliche und (b) maximale wöchentliche Trinkenge sowie (c) die Anzahl abstinenter Tage festzulegen und einzuhalten. Zur Förderung einer derartigen bewussten Konsumsteuerung liegen verhaltenstherapeutisch strukturierte Programme vor – sowohl autodidaktische [1] als auch einzel- bzw. gruppentherapeutische [2] [3]. In 10, in Wochenabständen aufeinanderfolgenden Programmmodulen lernt der Konsument durch Führen eines Trinktagebuchs, gezieltes Erkennen von Risikosituationen, Auswahl individualisierter Kontrollstrategien (z. B. „Vor jedem alkoholischen ein großes nichtalkoholisches Getränk trinken”) u. a. m. seinen Konsum Schritt für Schritt und dauerhaft zu begrenzen.

Literatur

1 *Erstveröff entlichung in Dtsch Med Wochenschr 2009; 134: 2410, aktualisierte Version.

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. J. Körkel

Evangelische Hochschule Nürnberg

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Bärenschanzstraße 4

90429 Nürnberg

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