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DOI: 10.1055/s-0031-1271464
© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG
Indikationskatalog
Publication History
Publication Date:
24 April 2012 (online)
© Schüle K, Huber G (Hrsg.). Grundlagen der Sport- und Bewegungstherapie. Prävention, ambulante und stationäre Rehabilitation. 3. Aufl. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag; Juni 2012. Spezialisierung: Innere Erkrankungen – Diabetes mellitus. Konzeption Realisation Evaluation ICD-Codierung:E 14: Diabetes mellitus nicht näher bezeichnetE 11: nicht primär insulinabhängiger Diabetes mellitus Typ IIE 10 primär insulinabhängiger Diabetes mellitus Typ IICF-Codierung: Sporttherapeutische Zielsetzung / ICF-Cluster Sporttherapeutische Maßnahme / ICF-orientierte MODULE Wirksamkeit Erleben / Erfahren(Emotion) Üben / Trainieren(Aktion) Lernen(Kognition) Impairments(Struktur und Funktion) ▸ Typ I insulin dependant diabetes mellitus IDDM▸ Typ II non insulin dependent diabetes mellitus NIDDM (juveniler Typ) Glukosestoffwechselstörungen Intoxikation Insulitis ACTIVITIES (Aktivitäten des täglichen Lebens) PARTICIPATION (Teilhabe) ASSESSMENTs = Dimension der funktionellen Intaktheit und strukturellen Integrität von Körpersystemen (ressourcenorientiert) Beispiel: ▸ Glukosetoleranzwerte▸ oder noch nicht aufgetretenes Übergewicht▸ gesunde Fußstrukturen (= verlängerte Gehstrecke) = Dimension der funktionellen und strukturellen Beeinträchtigungen von Körperfunktionen (Schaden) (defizitorientiert)▸ Störungen der Oberflächen- und Tiefensensibilität▸ Schmerzen, Krämpfe▸ Verminderte kardiopulmonale Leistungsfähigkeit▸ Stoffwechselstörungen▸ Folgeerkrankungen:– koronare / periphere Gefäßerkrankungen– Hypoglykämie– Leberzirrhose– Nierenschädigung = Dimension des selbstständigen Handelns einer Person (Aktivität)(ressourcenorientiert) = Dimension der Aktivitätsstörungen (defizitorientiert)▸ emotionale Störungen▸ Überängstlichkeit▸ Beeinträchtigung der Lebensqualität▸ Einschränkungen der Lebens- und Essgewohnheiten Körperstruktur (s): Ziel: Verbesserung / Stabilisierung der Strukturen des / der:– s 220 Augapfels (Bulbus)– s 140 kardiovaskulären Systems– s 430 Atmungssystems– s 598 + 599 mit dem Verdauungs,- Stoffwechsel- und endokrinen System in Zusammenhang stehende Strukturen– s 770 weitere mit der Bewegung in Zusammenhang stehende muskuloskeletale Strukturen– s 7502 Strukturen der Knöchelregion und des Fußes Beispiel: Film, Fotoreihen über Spätfolgen, aber auch Film, Fotoreihen über erfolgreiche Rehabilitation Beispiel: körpergroße Medien (unterschiedlicher Hersteller) zum Durchgehen und Abtasten (z. B. aufblasbare Gefäßsysteme mit Beschädigungen der Gefäßinnenwand oder mit Blutzuckerablagerungen) Wissen über Defizite und Ressourcen der Körperstrukturen Achtung: Patient aktiv in die Testung einbeziehen!Ergebnisse der Bewertung besprechen und erläutern! Beispiel: Informationen über drohende Amputationen, Erblindung etc. Körperfunktion (b): Ziele: ▸ Verbesserung / Stabilisierung der Gefäßfunktionen und der Ausdauerkapazität▸ Verringerung der Beeinträchtigungen ▸ Beeinflussung der Risikofaktoren ▸ Vermeidung von Folgekrankheiten▸ Verbesserung der Stoffwechselsituation Funktionen des / der: – b 126 Temperaments und Persönlichkeit– b 110 Bewusstseins (Zuckerschock)– b 114 Orientierung– b 130 psychischen Energie + Antriebs– b 180 Selbstwahrnehmung– b 210 Sehens +– b 215 die mit dem Sehen in Verbindung stehen– b 410–429 kardiovaskulären Systems– b 430 hämatologischen Systems– b 4302 Metabolittransport des Blutes Beispiel: ▸ Einsatz von Visualisierungshilfen für Bewegung und Kalorienverbrauch (bzw. Kohlenhydrate und Fette) durch Schrittzähler oder Pulsuhren▸ Visualisierungsspiel und / oder Insulinkalkulator DVGS▸ „Zuckerparcours“: 100–400 m Parcours mit verschiedenen Stationen, an denen Zuckerwürfel platziert sind. Es werden so viele Zuckerstücke entnommen, wie an der Station „verbraucht“ wurden. Körperwahrnehmungs-Übungen:▸ Beispiel: – Curzer / Körbe gefüllt mit unterschiedlichen Materialien (Sand, Watte, Kies, Wasser, Erbsen, Bohnen o. Ä.)– Greifen bzw. Gehen auf unterschiedlichen Untergründen Vorsicht: Keine Fußverletzungen!▸ Ausdauertraining▸ Flexibilitäts- und Entspannungsübungen▸ Koordinationsschulungen▸ Kinder: erlebnisorientierte Aspekte– kindgerechte Anpassung – beispielsweise statt Zucker Gummibärchen verwenden;– Kinderolympiade: Wer verbraucht die meisten Gummibärchen Wissen über Defizite und Ressourcen der Körperfunktionen Beispiel: ▸ Blutzucker▸ Blutzuckermessung▸ Blutzuckerregulation durch Bewegung oder Körperfett▸ Körperfettmessung▸ Gewichtsregulation durch Bewegung▸ Kinderquiz: „Der Blutzuckerkönig“ (Wer weiß am meisten über Diabetes mellitus und Bewegung) ⇒ Funktions- und Leistungs-Diagnostik ⇒ Blutzuckermessung
Spezialisierung: Innere Erkrankungen – Diabetes mellitus. Konzeption Realisation Evaluation ICD-Codierung:E 14: Diabetes mellitus nicht näher bezeichnetE 11: nicht primär insulinabhängiger Diabetes mellitus Typ IIE 10 primär insulinabhängiger Diabetes mellitus Typ IICF-Codierung: Sporttherapeutische Zielsetzung / ICF-Cluster Sporttherapeutische Maßnahme / ICF-orientierte MODULE Wirksamkeit Erleben / Erfahren(Emotion) Üben / Trainieren(Aktion) Lernen(Kognition) ASSESSMENTs = Dimension der Teilhabe an Lebensbereichen (ressourcenorientiert) Beispiel: ▸ Kind kann noch am Schulsport teilnehmen▸ Erwachsener kann vielleicht nicht mehr mit der Wandergruppe gehen – aber zur Aquagymnastik = Dimension der Teilhabestörungen(defizitorientiert)▸ Teilweise erhebliche Einschränkungen im Berufsleben – b 520 Funktionen der Nahrungsmittelassimilation– b 540 allgemeine Stoffwechselfunktionen– b 545 Wasser,- Mineral-, Elektrolythaushalt– b 550 Funktionen der Wärmeregulation– b 710 Funktionen der Gelenke und Knochen– b 730–749 Muskelkraft, Muskeltonus, Muskelausdauer– b 860 Funktionen der Nägel (Füße)– b 770 Funktionen der Bewegungsmuster beim Gehen– b 820 Heilfunktionen der Haut ADLs (d): Aktivitäten und Partiziption Ziele: ▸ Verbesserung der ADLs sowie der Handlungskompetenz▸ Vermeidung des sozialen Rückzugs▸ Verbesserung des Selbstwertgefühls und Selbstbewusstseins▸ Kinder: Schulsportteilnahme als Verbesserung / Stabilisierung – d 110–129 bewusste sinnliche Wahrnehmung– d 240 mit Stress und anderen psychischen Anforderungen umgehen– d 410–429 Mobilität– d 450–469 Gehen und sich fortbewegen– d 470–489 sich mit Transportmitteln fortbewegen– d 570 auf seine Gesundheit achten– d 5203 die Fußnägel pflegen– d 710–779 allgemeine und interpersonelle Interaktionen ▸ Positive Bewegungserfahrung▸ Motivation▸ Integration▸ Aktivierung▸ Angstabbau▸ Abbau von Hemmungen▸ Stufenweise Wiedereingliederung Üben und Trainieren alltagsgerechter und berufsbezogener Bewegungen ▸ Sport-Therapeutische Beratung zu positiver Lebensstiländerung▸ Patientenschulung ▸ Testung der ADL▸ Testung der Lebensqualität (SF 36 / -12 IRES)▸ Psychologische Erhebungsbögen▸ Befindlichkeit (MDF; Bf-S) Compliance (KKG) Coping etc.
Spezialisierung: Innere Erkrankungen – Diabetes mellitus. Konzeption Realisation Evaluation ICD-Codierung:E 14: Diabetes mellitus nicht näher bezeichnetE 11: nicht primär insulinabhängiger Diabetes mellitus Typ IIE 10 primär insulinabhängiger Diabetes mellitus Typ IICF-Codierung: Sporttherapeutische Zielsetzung / ICF-Cluster Sporttherapeutische Maßnahme / ICF-orientierte MODULE Wirksamkeit Erleben / Erfahren(Emotion) Üben / Trainieren(Aktion) Lernen(Kognition) ASSESSMENTs – d 840 Arbeit und Beschäftigung– d 5701 Ernährung und Fitness handhaben– d 5702 seine Gesundheit erhalten– d 750 informelle soziale Beziehungen– d 760 Familienbeziehungen– d 770 intime Beziehungen– d 840 Vorbereitung auf Erwerbstätigkeit Umweltfaktoren (e)Ziele: ▸ Motivation und Vermittlung zu krankheitsangepasster körperlicher Aktivität▸ Verbesserung der Lebensqualität – e 110 Heilmittel und Medikamente– e 115 Hilfsmittel / Produkte für das tägliche Leben– e 135 Produkte und Technologien für die Erwerbsfähigkeit – e 120 Produkte und Technologien zur persönlichen Mobilität drinnen und draußen – e 140 Kultur, Freizeit und Sport Unterstützung und Beziehungen:– e 310 engster Familienkreis– e 320 Freunde– e 340 persönliche Hilfs- und Pflegepersonen– e 355 Fachleute der Gesundheitsberufe– e 510 Konsumgüterproduktion– e 580 Dienste, Systeme, Handlungsgrundsätze des Gesundheitswesens ▸ Arbeitsplatzveränderung▸ Arbeitsplatzanpassung▸ Kinder: Schulsportteilnahme▸ Eltern-Patienten-Schulung▸ Überleitung wohnortnahe Sportgruppe Wissen über Sozial-Beratungs-Stellen und Netzwerke (Rehasport / Sportangebote vor Ort) Kontextfaktoren: Zu berücksichtigen sind immer die individuell noch vorhandenen Möglichkeiten und Kompensation der Aktivitäten und Partizipation sowie die jeweiligen Kontextfaktoren. Med. Maßnahmen: Diät, Blutzuckerkontrolle, medikamentöse Therapie Häufige Co-Morbiditäten: Übergewicht / Adipositas, Metabolisches Syndrom, KHK, Durchblutungsstörungen Kontra-Indikationen: Hyper- und Hypoglykämische Stoffwechsellage, akuter Infekt, diabetische Retinopathie