Flugmedizin · Tropenmedizin · Reisemedizin - FTR 2011; 18(1): 8-10
DOI: 10.1055/s-0031-1274517
Kasuistik

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Rückholung eines Unfallverletzten aus Ägypten – Komplexität der medizinischen Betreuung und der Assistancemedizin im Ausland

Stefan Eßer1 , Jadwiga Dutsch1
  • 1Medical Services und Assistancemedizin, International SOS, Neu-Isenburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
21. Februar 2011 (online)

Anamnese

Der 36-jährige Mann war am 5. November 2010 dienstlich mit einem örtlichen Fahrer auf dem Weg von Kairo zur Baustelle seiner Firma in Ras Shukeir am Golf von Suez, Ägypten. Auf der Verbindungsstraße entlang der Küste außerhalb der nächsten Ortschaft inmitten der Wüstenlandschaft erlitt der Fahrer einen Krampfanfall und verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug, das sich mehrfach überschlug. Der Patient konnte sich aus eigener Kraft aus dem Wrack befreien und noch laufen. Vorbeifahrende Autofahrer alarmierten die Polizei. Der Patient wurde auf Veranlassung der örtlichen Ordnungskräfte mit einem Ambulanzfahrzeug in das nächstgelegene, öffentliche Krankenhaus von Ras Ghareb am Golf von Suez gebracht.

Der Erstanruf in unserer Alarmzentrale erfolgte durch die Ehefrau des Patienten. Kurz danach gelang unseren Ärzten ein erstes Gespräch mit dem Patienten über dessen Mobiltelefon. Der Patient war bei Bewusstsein und voll orientiert, klagte aber über starke Schmerzen im Brustkorb und beim Atmen und über mehrere Schnittwunden und Prellungen. Er berichtete, dass erste Röntgenbilder angefertigt worden seien. Er wirkte besorgt und wollte wissen, ob seine Verletzungen vor Ort adäquat diagnostiziert und behandelt werden können, oder ob wir eine Verlegung in ein anderes ägyptisches Krankenhaus oder außerhalb Ägyptens empfehlen würden.

Abb. 1 Ägyptisches Ambulanzfahrzeug bei Ras Ghareb.

Abb. 2 As Salaam Hospital, Kairo.

Literatur

  • 1 Allegranzi B, Nejad SB, Combescure C et al.. Burden of endemic health-care-associated infection in developing countries: systemic review and meta-analysis.  Lancet. DOI: 10.1016/S0140-67361 2010; 
  • 2 Huf R, Sefrin P, Weinlich M Hrsg.. Intensivtransport. Aufl. Matrei: Journal; 2005. 2: 132-133
  • 3 Klose W, Winckler EM. Gesundheit und beruflicher Auslandsaufenthalt. Berlin: Weißensee; 2003: 385-392
  • 4 Krappitz N. Handbuch Reisemedizinische Gesundheitsberatung. Köln: Deutscher Ärzte-Verlag; 2010: 427-429
  • 5 Weiß W. Medizinisches Handbuch für beruflich Reisende. Kirchgellersen: Tropenmedicus; 2008: 20-24

Korrespondenz

Dr. med. Stefan Eßer

M. P. H. Medical Director Medical Services International SOS

Hugenottenallee 167

63263 Neu-Isenburg

eMail: Stefan.Esser@internationalsos.com