Rofo 2011; 183(3): 213
DOI: 10.1055/s-0031-1274581
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Rheumatoide Arthritis – Schnellere MRT-Befundung mit einfacherem Bewertungssystem

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Publication Date:
22 February 2011 (online)

 

Aufgrund neuer Behandlungsstrategien, die ein engeres Monitoring erfordern, ist die MRT mittlerweile bei rheumatoider Arthritis (RA) zur Befund- und Therapieüberwachung etabliert. Die Auswertung ist jedoch recht zeitintensiv. Cyteval et al. überprüften ein neues und einfacheres Befundungssystem.

Radiology 2010; 256: 863–869

Axiale kontrastmittelangehobene MRT der Hand in Höhe MCP mit Darstellung von Synovitis und Usuren (Bild: Radiologische Uniklinik Tübingen).

An der Studie beteiligten sich 58 Patienten (44 Frauen und 14 Männer) mit schmerzhafter Schwellung der Handgelenke, davon 38 mit RA und 20 mit keiner oder unklassifizierter Arthritis. Alle Teilnehmer unterzogen sich einer MRT-Untersuchung beider Handgelenke bis distal der Metacarpo-Phalangealgelenke. Zwei Radiologen werteten zum einen beide Aufnahmen nach dem RAMRIS-System (RAMRIS = Rheumatoid Arthritis Magnetic Resonance Imaging Score) aus, dem Standard für die Beurteilung einer RA. Dabei wurden Erosionen auf einer Skala von 0 bis 10 bewertet, Ödeme und Synovitis auf einer Skala von 0 bis 3. Außerdem beurteilten sie die MRT-Untersuchungen mit dem einfacheren Bewertungssystem SAMIS (Simplified Rheumatoid Arthritis Magnetic Resonance Imaging Score), bei dem nur eine Hand und an dieser nicht sämtliche Knochen ausgewertet wurden. Hierbei wurden Erosionen auf einer Skala von 0 bis 10 bewertet, Ödeme von 0 bis 1 und eine Synovitis von 0 bis 2. Insgesamt reduzierte das einfachere System die Zahl der zu bewertenden Lokalisationen von 116 auf 36. Die Autoren verglichen anschließend beide Methoden miteinander.

RAMRIS und SAMIS unterschieden sich deutlich bezüglich der benötigten Auswertungszeit, die bei der 1. Methode im Mittel 13 min (5–20 min) betrug, bei der 2. jedoch nur 5 min (2–7 min). Dabei korrelierten RAMRIS und SAMIS in der Gesamtgruppe eng miteinander mit Korrelationskoeffizienten von 0,91 (Erosionen), 0,79 (Ödeme) und 0,94 (Synovitis). Dies galt ebenso für Patienten mit RA (0,93; 0,81 und 0,92) wie auch für Patienten mit keiner oder unklassifizierter Arthritis (0,83; 0,73 und 0,94). Auch die intraindividuellen (RAMRIS: κ = 0,67; 0,94 und 0,81; SAMIS: κ = 0,66; 1,0 und 0,91) und iterindividuellen Übereinstimmungen (RAMRIS: κ = 0,61; 0,58 und 0,74; SAMIS: κ = 0,59; 0,81 und 0,81) beider Befunder erwiesen sich als gut bis hervorragend.

Fazit

Das vereinfachte Bewertungsschema SAMIS lässt sich gut einsetzen, um bei Patienten mit RA Gelenkschäden zu überwachen, so die Autoren.

Dr. Johannes Weiß, Bad Kissingen