In Deutschland klagen 69 % der Bevölkerung mindestens einmal im Jahr über Rückenschmerzen. Betroffen ist aufgrund der statischen Gegebenheiten am häufigsten die Lendenwirbelsäule gefolgt von der Halswirbelsäule. Rückenschmerz ist insgesamt der zweithäufigste Grund für einen Arztbesuch und der häufigste Grund für eine Frühberentung. Die direkten und indirekten Kosten (Behandlung, Arbeitsausfall, Rente) durch Rückenschmerz liegen insgesamt bei 25 000 000 000 € jährlich. Somit ist der Rückenschmerz sowohl medizinisch als auch volkswirtschaftlich ein ernstzunehmendes Problem. Bei der Mehrheit der Patienten mit Rückenschmerzen lassen die Beschwerden innerhalb der ersten 4 Wochen nach. Es ist aber ein auch unter Ärzten weitverbreiteter Fehlschluss, dass ein Rückenschmerzpatient geröntgt werden muss. Ziel dieses Artikels ist darzulegen, wie differenziert die radiologische Abklärung von Rückenschmerz erfolgen kann.
Kernaussagen
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Die diagnostische Vorgehensweise bei Rückenschmerz muss sowohl in ökonomischer als auch in medizinischer Hinsicht kritisch entschieden werden.
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Die klinische Symptomatik und die Anamnese des Patienten indiziert individuell die weitere Differenzialdiagnostik.
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Das konventionelle Röntgen und die CT zeigen knöcherne Veränderungen auf, während die MRT die Weichteilveränderungen sehr gut darstellt.
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Die weitere Diagnostik wird abhängig von der Fragestellung geplant.
Literatur
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Kjaer P, Leboeuf-Yde C, Korsholm L et al..
Magnetic resonance imaging and low back pain in adults.
Spine.
2005;
30
1173-1180
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2 Nationale Versorgungsleitlinie Kreuzschmerz Erscheinungsdatum: 11/2010. http://www.versorgungsleitlinie.de Stand 26 04: 2011
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Eileen Kasper
Universitätsklinikum Essen Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie
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