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DOI: 10.1055/s-0031-1280432
© Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG
Valproinsäure: Mitochondriale Toxizität und Interaktion mit L-Carnitin
Publication History
Publication Date:
19 December 2011 (online)
In Anbetracht der zahlreichen elementaren Funktionen der Mitochondrien und ihrer komplexen Morphologie verwundert es nicht, dass diese Organellen häufig das Ziel arzneimittelinduzierter Schäden sind. Die Marktrücknahme einer Reihe von Arzneimitteln wie des COMT-Hemmers Tolcapon (→ Hepatotoxizität), des Insulinsensitizers Troglitazon (→ Hepatotoxizität) oder des CSE-Hemmers Cerivastatin (→ Myotoxizität) steht in direkter Verbindung mit der mitochondrialen Toxizität dieser Substanzen. Von den Arzneimitteln, die laut einer Übersicht der FDA in den USA zwischen 1976 und 2005 vom Markt genommen wurden, entfallen über 20 % auf hepatotoxische Substanzen. Neben anderen Organen gilt die Leber als Hauptorgan für die Manifestation arzneimittelbedingter Nebenwirkungen. Nach aktuellen Untersuchungen sind arzneimittelinduzierte Leberschäden für mehr als 50 % aller akuten Leberversagen in den USA verantwortlich. Zu den Arzneimittelgruppen, die am häufigsten Leberschäden auslösen, zählen vor allem
Antiepileptika (z. B. Valproinsäure), Antibiotika (z. B. Amoxicillin/Clavulansäure, Tetracycline), Tuberkulostatika (z. B. Isoniazid), Heparine und Zytostatika (z. B. Darcabazin).
Pathobiochemisch ist die Hepatotoxizität dieser Substanzen häufig assoziiert mit einer Störung des zellulären Energiestoffwechsels in den Mitochondrien der Leber.
Literatur
- 1 Gröber U. Arzneimittel und Mikronährstoffe. Medikationsorientierte Supplementierung. 2. Aufl. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft; 2011:
Uwe Gröber
Akademie und Zentrum für Mikronährstoffmedizin
Zweigertstraße 55
45310 Essen
Email: uwegroeber@gmx.net