Zusammenfassung
Die deutsche gesetzliche Unfallversicherung ist eine Pflichtversicherung für Arbeitnehmer und Auszubildende, die Beiträge werden von den Arbeitgebern getragen. Gutachtliche Fragestellungen betreffen vor allem die Klärung von Kausalzusammenhängen sowie die Bemessung von Unfallfolgen. Die Kausalität ist nach der Theorie der wesentlichen Bedingung zu bewerten, sowohl die unfallbedingte Gesundheitsschädigung als auch die resultierende Funktionsstörung sind ohne vernünftigen Zweifel („Vollbeweis“) nachzuweisen. Maßstab für die Bemessung von Unfallfolgen ist die abstrakte Minderung der Erwerbsfähigkeit im gesamten Erwerbsleben ohne Bezug auf die konkret ausgeübte Tätigkeit.
Abstract
German statutory accident insurance covers employees and trainees against occupational accidents, employers bear the inherent charges. Expert opinion is obtained, in particular, for discussing causality questions and for rating accidental health disorders. Causality has to be estimated based on the “theory of essential condition”, health disorders have to be substantiated without any reasonable doubt. Reduction in earning capacity due to an accident may not consider the individual kind of occupation and has to be rated by an abstract approach.
Schlüsselwörter
Begutachtung - Unfallversicherung - Kausalität - MdE
Keywords
expert opinion - accident insurance - causality - earning capacity
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1 Mehr als 45 Minuten täglich.
2 BSG vom 18.9.2003 – B 9 VU2/03 B.
3 BSG vom 5.2.2008 – B 2 U 8/07 R.
4 BSG vom 20.07.2005 – B9a V 1/05 R.
5 BSG vom 09.05.2006 – B 2 U 26/04 R.
6 Vgl. Schönberger et al. [2010] S. 47 f.
7 BSG, Urteil vom 12.4.2005 – B 2 U 11/04 R – BSGE 94, 262, ebenso Urteil vom 9.5.2006 – B 2 U 1/05 R – BSGE 96, 196.
8 BSG vom 27.6.2000 – B 2 U 14/99 R.
Prof. Bernhard Widder
Klinik für Neurologie und Neurologische Rehabilitation, Bezirkskrankenhaus Günzburg
Ludwig-Heilmeyer-Straße 2
89312 Günzburg
eMail: bernhard.widder@bkh-guenzburg.de