Zusammenfassung
Einleitung: Die nicht alkoholische Steatohepatitis (NASH) hat sich von einer anekdotischen
Erkrankung, die erstmals 1980 beschrieben wurde, zu einer der am häufigsten diagnostizierten
Lebererkrankungen der aktuellen Dekade entwickelt.
Methode: In der folgenden Übersichtsarbeit werden auf dem Boden einer selektiven
Literaturrecherche der Datenbank PubMed sowie eigener Erfahrungen grundlegende Aspekte der
Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie sowie das aktuelle Management der Erkrankung
beleuchtet.
Ergebnisse: In den Anfängen der Erforschung der nicht alkoholischen Steatohepatitis wurden
bereits das Potenzial zur schwerwiegenden Leberzerstörung und die Erhöhung der leberassoziierten
Mortalität gesehen. Mit Kenntnis der Insulinresistenz als präkonditionierende Eigenschaft der
NASH-Patienten wurde ein wichtiger Meilenstein in der Diagnostik und auch im therapeutischen Ansatz
erreicht. Daraufhin wurden Patienten mit metabolischem Syndrom verstärkt auf eine NASH-Erkrankung
hin untersucht. Natürlich tritt die NASH auch parallel zu anderen Lebererkrankungen auf und kann
deren Verlauf verstärken. NASH sollte in der modernen Medizin keine Ausschlussdiagnose sein, sondern
als eigenständige Lebererkrankung diagnostiziert werden. Darüber hinaus hat die Steatohepatitis auch
Konsequenzen für den systemischen Kreislauf. NASH verschlechtert eine Insulinresistenz, aggraviert
metabolische Komplikationen und erhöht das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen.
Ausblick: Die Prioritäten zukünftiger Forschung sind die Optimierung nicht invasiver
Screeningstrategien, die Identifizierung von Risikofaktoren, die Evaluation der hepatozellulären
Karzinogenese auf dem Boden einer NASH sowie die Evaluation innovativer therapeutischer
Zielstrukturen.
Abstract
Introduction: Non-alcoholic steatohepatitis (NASH) was first described in 1980 and has
emerged from an anecdotal disease to a widely distributed liver disease in the current decade.
Methods: This review is based on publications in PubMed and our own experiences and deals
with basic pathophysiological aspects, diagnostic, and therapeutic tools as well as with the modern
management of this serious liver disease.
Results: For a long time the potenial for serious liver destruction and enhanced liver
mortality by NASH has been observed. The recognition of the metabolic origin of NASH has contributed
to diagnostic as well as therapeutic approaches. Since then patients with metabolic syndrome are
often screened for liver disease. NASH might worsen other chronic liver diseases but should be
judged as an independent illness rather than the exclusion of other potential liver diseases.
Furthermore, non-alcoholic steatohepatitis has systemic consequences concerning insulin resistance,
metabolic complications and cardiovascular diseases.
Perspectives: Future research should concentrate on non-invasive screening strategies,
identification of risk factors, evaluation of hepatocellular carcinogenesis and new therapeutic
targets.
Schlüsselwörter
Steatohepatitis - NASH - Leberfibrose - Therapie
Key words
steatohepatitis - NASH - liver fibrosis - therapy