Der Klinikarzt 2011; 40(06/07): 312
DOI: 10.1055/s-0031-1284736
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Strahlentherapie bei Krebs – Nachsorgetermine unbedingt einhalten

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Publication Date:
20 July 2011 (online)

 
 

Etwa 50 % aller Krebspatienten erhalten im Laufe ihrer Erkrankung eine Strahlentherapie. Hieran schließen sich regelmäßige Nachuntersuchungen an, um eine mögliche Rückkehr der Erkrankung oder Spätfolgen der Behandlung frühzeitig zu erkennen. Da die Nachsorge ein wichtiger Bestandteil der Tumortherapie ist, der entscheidend zum Gesamterfolg der Behandlung beiträgt, sollten die Untersuchungstermine unbedingt eingehalten werden, betont die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO).

Rückfälle und Spätfolgen frühzeitig erkennen

Die Strahlentherapie ist eine wichtige Säule der Krebsbehandlung. In vielen Fällen kann sie den Tumor zerstören. "Ein Rezidiv lässt sich jedoch niemals ganz ausschließen", sagt Prof. Dr. med. Rita Engenhart-Cabillic, DEGRO-Präsidentin und Leiterin der Klinik für Strahlentherapie an der Universität Marburg. Zudem könne es Monate oder Jahre nach der Behandlung zu Spätfolgen am gesunden Gewebe kommen. Dies können leichte Veränderungen der Haut, Verhärtungen im Bindegewebe oder auch dauerhafte Störungen von Organfunktionen sein.

Um solche Spätkomplikationen und Rezidive frühzeitig zu erkennen, entwerfen die Behandlungszentren für ihre Patienten individuelle Nachsorgepläne. Die Nachsorge erstreckt sich in der Regel über 2–5 Jahre. "Dabei kann die Nachsorge ein Gefühl der Sicherheit vermitteln, wenn die Befunde unauffällig ausfallen", sagt Engenhart-Cabillic.

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(Bild: Thieme Verlagsgruppe, Fotograf/Grafi ker: Alexander Fischer)

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Nachsorge in Abhängigkeit zur Tumorerkrankung

Bei der Planung der Nachsorge unterscheiden die Radioonkologen zwischen Patienten mit hohem, mittlerem und niedrigem Risiko. "Ein hohes Risiko besteht beispielsweise bei einer Therapie mit sehr hohen Strahlendosen", erklärt Prof. Dr. med. Michael Flentje, Leiter der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie an der Universität Würzburg. Auch bei einer begleitenden Chemotherapie bedarf es der längeren Betreuung durch das Behandlungszentrum. Besonders wichtig ist die Nachsorge zudem bei Patienten, bei denen nach einer Strahlentherapie noch eine sogenannte Salvage-Operation durchgeführt wurde. "Diese Eingriffe bieten bei einem Rezidiv noch eine Heilungschance, die nicht verpasst werden darf", erklärt Flentje. Bei Patienten mit einem mäßigen oder geringen Risiko kann die Nachsorge nach einiger Zeit auf telefonische Kontakte begrenzt werden.


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(Bild: Thieme Verlagsgruppe, Fotograf/Grafi ker: Alexander Fischer)