Projektabschluss – PRISMA

Ende April ging das Projekt PRISMA (Reflecting the Positive diveRsities of European prIoroties for reSearch & Measurement in end-of-life cAre), das über 3 Jahre von der Europäischen Kommission im 7. Rahmenprogramm gefördert wurde und 11 Partner aus 8 europäischen Partnern und die African Palliative Care Association einschloss, zu Ende. [ ¹ ]

Ziel von PRISMA war die Verbesserung der Betreuung am Lebensende durch verbesserte Messung der Ergebnisqualität (outcome measurement) und Koordinierung von Forschungsaktivitäten bzw. Prioritätensetzung in der Forschung. Unter der Leitung von Kollegen aus dem Cicely Saunders Institute am King’s College in London haben beteiligte Wissenschaftler und Kliniker aus 9 Ländern in 6 Arbeitspaketen verschiedene Aspekte zu Kultur in der Betreuung am Lebensende, Prioritäten und Präferenzen der Bevölkerung, Klinische Forschungsprioritäten, Messinstrumente, Symptomeinschätzung und Ergebnismessung in Alten- und Pflegeheime in Workshops, Umfragen und Literaturübersichten erarbeitet.

Unter der Leitung von Dr. Claudia Bausewein und der Mitarbeit von Dr. Steffen Simon war die DGP für das Arbeitspaket 4 "Beste Praxis in der Verwendung von Messinstrumenten" verantwortlich. In einer internationalen Online-Umfrage wurden zunächst 1500 Professionelle in der Palliativmedizin in verschiedenen europäischen und afrikanischen Ländern zu ihren Erfahrungen im Umgang und der Nutzung von Messinstrumenten in der Palliativversorgung befragt. Hier zeigte sich einerseits eine grundsätzliche Bereitschaft zur Verwendung von Messinstrumenten, andererseits wurde aber deutlich, dass dringend Training und Anleitung für die Verwendung von Messinstrumenten notwendig sind[ ² ],[ ³ ]. Die Ergebnisse der Umfrage und weitere Schritte der Optimierung der Messung der Ergebnisqualität wurden in einem internationalen Workshop im März 2010 in Berlin mit 32 internationalen Experten aus 15 europäischen Ländern, Amerika und Afrika diskutiert. Als Konsequenz der Umfrage und des Workshops wurde eine Anleitung für Professionelle über Messung der Ergebnisqualität in Palliative Care ("Outcome Measurement in Palliative Care") entwickelt. Die Anleitung enthält allgemeine Informationen zur Nutzung der Messinstrumente, was bei der Wahl beachtet werden muss, was mit den Ergebnissen passiert und was beachtet werden muss, wenn Messinstrumente routinemäßig implementiert werden sollen. Die Anleitung kann unter www.csi.kcl.ac.uk/files/Guidance on Outcome Measurement in Palliative Care.pdf kostenlos heruntergeladen werden. Darüber hinaus ist im Rahmen von PRISMA eine neue Website für die Palliative care Outcome Scale (POS), die auch in deutscher Übersetzung vorliegt, entwickelt worden (www.pos-pal.org). Hier stehen hilfreiche Materialien Bei einer Abschlusskonferenz wurde PRISMA im März 2011 in Brüssel zu einem erfolgreichen Ende geführt. Die Ergebnisse der einzelnen Arbeitspakete wurden Politikern und Entscheidungsträgern für Palliative Care vorgestellt und ein europäisches Vorgehen zur Verbesserung der Betreuung am Lebensende gefordert, ähnlich den nationalen Strategien in Kanada (vorgestellt von Senator Sharon Carstairs) und Australien (vorgestellt von Prof. David Currow).

Weitere Informationen zu PRISMA unter:
www.kcl.ac.uk/schools/medicine/research/cancer/palliative/arp/prisma/

Dr. Claudia Bausewein PhD MSc
Cicely Saunders Institute, King’s College London

• Literatur

• 1 Harding R, Higginson IJ. PRISMA. PRISMA: a pan-European co-ordinating action to advance the science in end-of-life cancer care. Eur J Cancer 2010; 49 (Suppl. 09) 493-501
• 2 Daveson BA, Simon ST, Benalia H, Downing J, Higginson IJ, Higginson R, Bausewein C. Are we heading in the same direction? European and African doctors’ and nurses’ views and experiences regarding outcome measurement in palliative care. Palliat Med. 22.06.2011; [Epub ahead of print]
• 3 Bausewein C, Simon ST, Benalia H, Downing J, Mwangi-Powell FN, Daveson BA, Harding R, Higginson IJ. PRISMA. Implementing patient reported outcome measures (PROMs) in palliative care - users’ cry for help. Health Qual Life Outcomes 2011; 20: 9-27