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DOI: 10.1055/s-0031-1291908
18F-Natriumfluorid-PET-CT der Carotiden – Korrelation mit kardiovaskulären Risikofaktoren
Publication History
Publication Date:
26 September 2011 (online)
Der pathophysiologische Entstehungsprozess von atherosklerotischen Plaques beinhaltet die Mechanismen Entzündung, Nekrose, Apoptose und Mineralisierung. Mit der 18F-Natriumfluorid-PET-CT steht ein Verfahren zur Messung von mineralischen Ablagerungen zur Verfügung. Die Methode wurde vor Kurzem von einer Arbeitsgruppe aus Hamburg vorgestellt und jetzt hinsichtlich der Korrelation mit kardiovaskulären Risikofaktoren und der Kalkplaque-Last untersucht.
J Nucl Med 2011; 52: 362–368
Derlin et al. nahmen in ihre Untersuchung insgesamt 269 Patienten auf (166 Frauen, 103 Männer, mittleres Alter: 66,1 Jahre), bei denen zwischen Dezember 2008 und April 2010 aufgrund einer Tumorerkrankung eine 18F-Natriumfluorid-PET-CT zur Detektion von ossären Metastasen durchgeführt wurde. Bei allen Patienten wurden kardiovaskuläre Risikofaktoren und stattgehabte kardiovaskuläre Ereignisse erfragt und es wurde eine Klassifizierung in 4 Risikogruppen vorgenommen. Die PET-Bilder wurden visuell als positiv klassifiziert, wenn die Akkumulation des radioaktiven Markers an mindestens einer Lokalisation der A. carotis communis nachweisbar war. Bei den CT-Bildern wurde untersucht, ob sich in der Wand der Aa. carotides Kalzifikationen nachweisen ließen (definiert als > 130 Houndsfield-Einheiten).
Bei 34,9 % der Patienten ließen sich Anreicherungen von 18F-Natriumfluorid im Bereich mindestens einer A. carotis communis nachweisen. Dabei waren bei allen PET-positiven Patienten auch mittels CT Kalzifizierungen darstellbar. Es zeigte sich eine signifikante Assoziation zwischen Anreicherung von 18F-Natriumfluorid und Alter sowie Geschlecht der Patienten, arterieller Hypertonie und Hypercholesterinämie. Der Nachweis von kalzifizierten Plaques im CT korrelierte zusätzlich mit Diabetes mellitus, Raucheranamnese und stattgehabten kardiovaskulären Ereignissen. Damit war die Assoziation der 18F-Natriumfluorid-PET mit kardiovaskulären Risikofaktoren zwar schwächer als die der mittels CT-gemessenen Plaque-Last, aber mittels der nuklearmedizinischen Methoden könnte die fortdauernde Mineralisierung von Läsionen erkannt und quantifiziert werden, so die Autoren.
Die Aufnahme von 18F-Natriumfluorid stellt einen Surrogatmarker zur Messung der Kalzifizierung von Plaques der A. carotis dar und korreliert mit kardiovaskulären Risikofaktoren. Laut den Autoren sollten prospektive Studien durchgeführt werden, in denen die Frage nach der Vorhersagekraft von vaskulären Ereignissen und das Potenzial des Verfahrens zum Monitoring einer pharmakologischen Therapie evaluiert werden.
Dr. Katharina Franke, Darmstadt