Gut 50 Jahre nach der Marktrücknahme von Contergan müssen wir kaum mit einem zweiten uns derartig überraschenden Teratogen rechnen. Auf der Tagesordnung der Pränataltoxikologie steht heute eher die Feinabstimmung von Risiken in der Schwangerschaft als die grobe Kategorisierung von Medikamenten in hoch riskant/unbedenklich, kontraindiziert/nicht kontraindiziert. Es geht zum einen um die quantitative Abschätzung entdeckter Fehlbildungsrisiken oder die Untermauerung der Sicherheit von Medikamenten und zum anderen um eine vergleichende Risikobewertung: Medikamente mit umfangreicher Erprobung ohne nennenswerte Risiken und welche, bei denen mit geringerer Gewissheit ein Risiko ausgeschlossen werden kann.