Rofo 2012; 184(01): 6
DOI: 10.1055/s-0031-1301005
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Koronare CT-Angiografie bei Frauen – Reduktion der Strahlendosis?

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Publication Date:
04 January 2012 (online)

 

Im Verlauf einer koronaren CT-Angiografie ist die Oberfläche der weiblichen Brust ohne Schutzmaßnahmen einer nicht unwesentlichen Strahlendosis ausgesetzt. Der irische Radiologe Shane F. Foley aus Dublin und seine Kollegen untersuchten in einer prospektiven Studie, ob sich mit einer mechanischen Brustverlagerung mit oder ohne Bleischutz die Strahlendosis signifikant reduzieren lässt, ohne die Qualität der koronaren Bildgebung zu beeinflussen.
AJR Am J Roentgenol 2011; 197: 367–373

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Patient mit pektanginösen Beschwerden und einer hochgradigen Stenose im R. interventricularis anterior (Pfeil). Beim Herzkatheter lag ein vollständiger Verschluss vor, das distale Segment kam nur durch Kollateralen zur Darstellung. Eine Angioplastie war nicht möglich, sodass eine Bypassoperation durchgeführt werden musste.(Bild: Becker C. Radiologie up2date 2008; 8: 223–234)

Die koronare CT-Angiografie hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. In 2 Studien wurde übereinstimmend eine hohe Sensitivität bei der Detektion von Koronarstenosen nachgewiesen. Die mit der Untersuchung verbundene Strahlenbelastung gibt aber nach wie vor Anlass zur Sorge.

Bei 54 Frauen (mittleres Alter: 59,2 ± 9,8) wurde zur Abklärung von thorakalen Schmerzen zwischen Januar und Dezember 2008 eine koronare CT-Angiografie durchgeführt. Diese wurden in 3 Gruppen randomisiert: 1) Kontrolle ohne Brustschutz (n = 16), 2) mechanische Brustverlagerung nach kranial (n = 22) und 3) Kombination von Brustverlagerung und Bleischutz (n = 16).

Die Detektion der Oberflächen-Strahlenintensität erfolgte mit Thermolumineszenz-Dosimetern. Deren Elemente (TLD) in Chipgröße wurden gleichmäßig auf die 4 Mamma-Quadranten (je 3) einschließlich der Areola (3) verteilt. Auf diese Weise konnten die Strahlendosen von insgesamt 5 Regionen der weiblichen Brust ermittelt und innerhalb der 3 Gruppen verglichen werden.

Insgesamt wurden 1620 TLD-Messungen ausgewertet. Im Vergleich zur Kontrollgruppe ohne Brustschutz konnte in Gruppe 2 (mit Brustverlagerung) eine signifikante Reduktion der mittleren Oberflächen-Strahlendosis aller 5 Regionen von 23 % (24,3 versus 18,6 mGy, p = 0,015) verzeichnet werden. In Kombination mit einem Bleischutz war die Reduktion der mittleren Strahlendosis mit 36 % (24,3 versus 15,6 mGy, p = 0,0001) sogar noch deutlicher ausgeprägt.

Fazit

Die mechanische Brustverlagerung ist eine geeignete Technik, mit der sich die Oberflächen-Strahlendosis der weiblichen Brust ohne Einfluss auf die Qualität der koronaren Bildgebung signifikant reduzieren lässt. Frauen mit größerem Brustvolumen profitieren am meisten von dieser Technik – am geringsten war der Schutzeffekt bei Körbchengröße A. Nach Meinung der Autoren lässt sich durch die Kombination mit einem Bleischutz der Schutzeffekt noch verstärken.

Maria Weiß, Berlin (Medizinjournalistin)