Aktuelle Neurologie 2012; 39(03): 135-137
DOI: 10.1055/s-0032-1304860
Neuro-Quiz
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neuro-Quiz

D. Holle
Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Essen
,
M. Obermann
Klinik und Poliklinik für Neurologie, Universitätsklinikum Essen
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Publication Date:
12 April 2012 (online)

Die 70-jährige Frau M. berichtet, seit etwa 10 Jahren unter immer wiederkehrenden nächtlichen Kopfschmerzen zu leiden. Als junge Frau habe sie unter Migräne gelitten, diese neuen Kopfschmerzen seien jetzt aber vollkommen anders. Sie gibt an, dass der Kopfschmerz sehr regelhaft gegen 2:00 Uhr morgens auftrete und sie dann von den starken Schmerzen wach werde. Es würde zur Besserung der Kopfschmerzsymptomatik führen, wenn sie dann aufstehe und ein bisschen herumlaufe. Manchmal gehe sie dann mit dem Hund raus, in vielen Nächten setze sie sich aber auch nur einfach hin und lese ein Buch. Der Kopfschmerz dauere so etwa 1 Stunde an und klinge dann wieder ab, sodass sie weiterschlafen könne. Es gebe Zeiten, da würde sie nahezu jede Nacht aufgrund der Kopfschmerzen erwachen, dann aber habe sie auch einige Tage hintereinander gar keine Beschwerden. Sie habe schon eine Vielzahl an Schmerzmittel ausprobiert u. a. Paracetamol, Ibuprofen und Aspirin, wobei keines dieser Präparate zu einer Besserung der Schmerzsymptomatik geführt habe. Bezüglich einer möglichen Begleitsymptomatik befragt, gibt die Patientin an, dass sie während der Kopfschmerzen manchmal eine leichte Übelkeit verspüre, Erbrechen, Phono- und Photophobie würden aber nie auftreten. Das Vorliegen von trigeminoautonomen Symptome in Form von z. B. Rhinorrhö, nasale Kongestion oder Lakrimation werden verneint.

An Vorerkrankungen besteht bei der Patientin eine leichte Hypothyreose, die mit L-Thyroxin 50 µg behandelt wird, sodass aktuell eine euthyreote Stoffwechsellage vorliegt. Darüber hinaus bestehen keine relevanten Vorerkrankungen.

Bezüglich der Familienanamnese berichtet die Patientin, dass ihre Mutter an Migräne gelitten habe.

Neurologischer Untersuchungsbefund: Es finden sich keine Auffälligkeiten von krankheitsrelevantem Befund.

  • Um welche Erkrankung handelt es sich?

  • Welche Differenzialdiagnosen müssen beachtet und gegebenenfalls ausgeschlossen werden?