Endo-Praxis 2012; 28(01): 33
DOI: 10.1055/s-0032-1305983
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Aus Praxis & Klinik – Regionale Unterschiede bei Darmkrebsvorsorge

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Publication Date:
20 February 2012 (online)

 

Menschen in Deutschland nehmen Früherkennungsleistungen zur Darmkrebsvorsorge unterschiedlich wahr. Darauf hat das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) hingewiesen. Demnach zeigen sich Schwerpunkte bei der Beratung zur Darmkrebsfrüherkennung, insbesondere im Saarland, in Bayern und in Berlin.

"Regionale Schwerpunkte deuten darauf hin, dass lokale Initiativen zur Förderung der Prävention Wirkung zeigen", erklärte Carl-Heinz Müller, ZI-Vorstandsmitglied und für Prävention zuständiges Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).

Laut ZI besteht bei der Darmspiegelung ein deutliches Nord-Süd-Gefälle: In Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Berlin und den neuen Bundesländern lag die Teilnahmerate für diese Früherkennungsuntersuchung 2008 um etwa ein Drittel höher als im Süden Deutschlands; in einzelnen Landkreisen findet sich eine bis zu 8-mal höhere Teilnahmerate. "Überall nehmen deutlich mehr Frauen als Männer die Beratung zur Darmkrebsfrüherkennung und den Okkultbluttest in Anspruch", so Müller.

Dem ZI zufolge lassen sich die Gründe für die teils erheblichen regionalen Unterschiede insbesondere bei der Darmspiegelung nicht ohne Weiteres aus der Sozialstruktur, der Struktur des ärztlichen Angebots oder der Struktur der Wohnbevölkerung ableiten. "Erfreulicherweise zeigen sich keine systematischen Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Wohnlagen", machte ZI-Geschäftsführer Dominik von Stillfried deutlich.

Quelle: www.aerzteblatt.de