Transfusionsmedizin 2012; 02(01): 11-12
DOI: 10.1055/s-0032-1306003
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Stammzellmobilisierung – Mehr Zellen für die autologe Transplantation gewinnen

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Publication Date:
22 February 2012 (online)

 

Das herkömmliche Mobilisierungsregime mit Granulozyten-Kolonie-stimulierendem Faktor (G-CSF) führt nicht immer zu einer ausreichenden Menge von Stammzellen für die autologe Transplantation nach Hochdosischemotherapie. Kai Hübel et al. berichten von ihren Erfahrungen mit dem inzwischen zugelassenen "Small molecule" Plerixafor im Rahmen eines Compassionate-Use-Programms.
Bone Marrow Transplant 2011; 46: 1045–1052

Das Programm ermöglichte bereits vor der Zulassung von Plerixafor in Deutschland den Einsatz des CXCR4-Inhibitors bei 60 Patienten im Alter zwischen 2 und 75 Jahren, bei denen die Stammzellmobilisierung mit G-CSF in einem 1. Versuch unzureichend war. 28 der Patienten litten an einem Non-Hodgkin-Lymphom, 17 an einem Multiplen Myelom, 2 an einem Hodgkin-Lymphom und 12 an anderen Erkrankungen (7 Kinder an einem Wiskott-Aldrich-Syndrom bzw. einem Neuroblastom und je ein Erwachsener an einem Seminom, einem Schilddrüsenkarzinom, einem Hodenkarzinom, einem gemischten Lymphom sowie einer chronisch -lymphatischen Leukämie).

Die Patienten erhielten Plerixafor in einer Dosis von 240 μg / kg subkutan 9–11 Stunden vor der Apherese, 78,3 % hatten in den 4 Tagen vor Plerixaforgabe bereits G-CSF erhalten. Bei etwa 3 Viertel dieser Patienten (76,6 %) ließen sich so mindestens 2,0 x 106 CD34+-Zellen / μl ernten. Im Median lag die erreichte Stammzellzahl nach G-CSF-Gabe über 4 Tage hinweg plus Plerixafor bei 3,35 x 106 CD34+-Zellen / kg (0–29,53).