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DOI: 10.1055/s-0032-1310188
Bronchopulmonale Dysplasie: Welche Risikofaktoren korrelieren mit Röntgenbefunden?
Publication History
Publication Date:
23 August 2012 (online)
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Bei vor der 32. Gestationswoche geborenen Säuglingen betragen die Raten einer bronchopulmonalen Dysplasie in den europäischen Zentren 10,5 % – 21,5 %. Die radiologischen Befunde haben sich seit Einführung der Surfactanttherapie geändert. E. Hyödynmaa et al. bestimmten nun Häufigkeit und klinische Korrelation zweier solcher Befunde.
Eingang in die Analyse fanden 82 früh geborene Säuglinge mit einem sehr niedrigen Geburtsgewicht von maximal 1500 g. Diese erhielten Sauerstoff mit dem Ziel, eine O2 Sättigung zwischen 90 % und 95 % aufrecht zu erhalten; Surfactant wurde bei einem RDS (respiratory distress syndrome) eingesetzt. Die Flüssigkeitszufuhr wurde während der ersten Lebenswoche von 60 ml/kg/Tag in 10 ml Schritten auf 120 ml/kg/Tag gesteigert, anschließend wurden 180 ml/kg/Tag verabreicht. Röntgenaufnahmen des Thorax erfolgten nur aus klinischer Indikation. Ein Neonatologe und ein pädiatrischer Radiologe begutachteten die Aufnahmen unabhängig voneinander und richteten ihr Augenmerk vorwiegend auf zwei radiologische Muster der bronchopulmonalen Dysplasie, nämlich die zystische bronchopulmonale Dysplasie und das „Leaky-Lung“-Syndrom.
Bei 44 Säuglingen (53,7 %) fanden sich radiologisch Hinweise für eine bronchopulmonale Dysplasie, davon 19 (23,2 %) mit einer zystischen bronchopulmonalen Dysplasie und 25 (30,5 %) mit einem „Leaky-Lung“-Syndrom. In der multivariaten Analyse erwiesen sich eine Sauerstoffabhängigkeit nach 28 Tagen (Odds Ratio 10,2), eine mechanische Ventilation von mehr als 2 Tagen (Odds Ratio 10,4) und Volumenexpander in den ersten 2 h nach Geburt (Odds Ratio 7,36) als beste Prädiktoren für radiologische Zeichen einer bronchopulmonalen Dysplasie. Während der ersten Lebenswoche erhielten Säuglinge mit bronchopulmonaler Dysplasie täglich eine geringere Energiezufuhr und eine höhere Flüssigkeitszufuhr pro Kilogramm Körpergewicht. 62 % der Säuglinge mit radiologischen Zeichen einer bronchopulmonalen Dysplasie waren zum Zeitpunkt der 36. Gestationswoche nicht sauerstoffabhängig. Bei 17 (89,5 %) der 19 Säuglinge, die zu diesem Zeitpunkt eine zusätzliche Sauerstoffgabe benötigten, fanden sich abnormale Röntgenbefunde.