TumorDiagnostik & Therapie 2013; 34(4): 198-201
DOI: 10.1055/s-0032-1319574
Schwerpunkt: Tumoren des oberen Verdauungstrakts
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Übersicht – Chirurgische Therapie des Ösophaguskarzinoms

D. Seehofer
,
S.C. Schmidt
,
A. Pöllinger
,
P. Thuss-Patience
,
H. Badakshi
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Publication History

Publication Date:
19 June 2013 (online)

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Multimodale Therapiestrategien gehören heute zum Standard bei der Behandlung von Ösophaguskarzinomen. Die individuelle Therapieplanung bei diesen komplexen Krankheitsbildern und therapeutischen Algorithmen sollte dabei in einer interdisziplinären Tumorkonferenz erfolgen.

Für die operative Therapie gilt seit mehreren Jahren eine Mindestmengenregelung, da es sich bedingt durch die Kombination einer belastenden OP (Zweihöhleneingriff) mit entsprechenden Vorerkrankungen der Patienten um einen Eingriff mit hohem perioperativem Risiko handelt. Aus den geforderten 10 Ösophagusresektionen pro Jahr resultiert eine operative Schwerpunktbildung. Diese soll der Verbesserung der Ergebnisqualität dienen, da in mehreren Analysen nachgewiesen wurde, dass die perioperative Mortalität in größeren Zentren niedriger ist als in kleineren [1].

Laut TNM-Klassifikation werden alle Karzinome, deren Epizentrum im Bereich von 5 cm oberhalb oder unterhalb der Kardia liegen und die den Ösophagus infiltrieren als Ösophaguskarzinome klassifiziert. Hierzu gehören neben den zervikalen und den thorakalen Plattenepithelkarzinomen (PECA) auch die Adenokarzinome des ösophagogastralen Überganges (AEG). Für die Planung einer etwaigen Vorbehandlung und für die chirurgische Verfahrenswahl werden grundsätzlich die folgenden Informationen benötigt:

  • Tumorlokalisation

  • lokale Tumorausdehnung (T-Stadium) und Lymphknotenstatus (N-Status)

  • histologischer Typ

  • Fernmetastasen

  • allgemeines Operationsrisiko

  • verfügbares Ösophagusersatzorgan.