Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2012; 6(5): 315-333
DOI: 10.1055/s-0032-1324838
Oberer Gastrointestinaltrakt
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gastroösophageale Refluxkrankheit und Hiatushernien

S. M. Freys
1   Chirurgische Klinik, Interdisziplinäres Bauchzentrum, Darmkrebszentrum Bremen West, DIAKO Ev. Diakonie-Krankenhaus gGmbH
,
J. Heimbucher
2   Chirurgische Klinik, Marienkrankenhaus Kassel
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. Dezember 2012 (online)

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Die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) ist als hochprävalente Funktionsstörung das klassische Beispiel einer Erkrankung, die im interdisziplinären Konsens diagnostiziert und therapiert wird. Aufgrund eines multifaktoriellen pathophysiologischen Hintergrunds sind eine klare anamnestische Aufarbeitung und eine exakte diagnostische Darstellung der zugrunde liegenden Funktionsdefekte die Grundlage für eine langfristig erfolgreiche Therapie. Je nach Verlaufsform, Schweregrad und Vorhandensein etwaiger Komplikationen wie schwere Entzündungen, Ausbildung einer intestinalen Metaplasie oder Dysplasie (sogenannter Barrett-Ösophagus) oder extraintestinalen Symptomen werden in unterschiedlicher Wertigkeit medikamentöse, interventionelle oder operative Therapien eingesetzt. Nach wie vor ist eine medikamentöse Therapie die primäre Behandlung der GERD. Durch Einführung der minimalinvasiven Chirurgie hat die operative Therapie eine Renaissance erlebt, die besonders schweren Fällen und der progressiven Verlaufsform der Erkrankung vorbehalten ist. Eine besondere Problemsituation stellen Rezidiverkrankungen nach stattgehabter Intervention oder Operation dar.

In gleicher Weise spielen die Diagnostik einer möglicherweise ursächlich pathophysiologisch beteiligten Hiatushernie und/oder die Abgrenzung gegenüber einer alleinigen Hernienproblematik ohne Vorliegen einer Refluxkrankheit eine Rolle. Die Indikationskriterien zu den unterschiedlichen Therapieverfahren und -alternativen gründen sich stets auf eine sorgfältige Diagnostik mit Darstellung der zugrunde liegenden Pathophysiologie.