Lege artis - Das Magazin zur ärztlichen Weiterbildung 2012; 2(4): 244-249
DOI: 10.1055/s-0032-1325310
Fachwissen
Titelthema: Risikoschwangerschaften
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Risikoschwangerschaften – Komplikationen erkennen und behandeln

Susanne Schuster
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
24. September 2012 (online)

Preview

Zusammenfassung

Mittlerweile gilt mehr als jede zweite Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft, die einer besonders intensiven Vorsorge und Überwachung bedarf. Da diese Patientinnen oftmals und vor allem beim Auftreten von Komplikationen von mehreren Fachdisziplinen gleichzeitig betreut werden, ist es umso wichtiger, auch als Nichtgynäkologe einige wenige schwangerschaftsspezifische Erkrankungen zu kennen.

Im Folgenden soll sowohl auf schwangerschaftsbedingte Hochdruckerkrankungen als auch auf die schwangere Diabetikerin genauer eingegangen werden.

Kernaussagen

  • Bluthochdruckerkrankungen und Diabetes gehören zu den häufigeren Komplikationen während der Schwangerschaft. Sie können ihrerseits lebensgefährliche Komplikationen nach sich ziehen.

  • Denken Sie an eine mögliche Präeklampsie bei schwangeren Patientinnen mit

    • Blutdruck ≥ 140/90 mmHg

    • Proteinurie ≥ 300 mg/24h

    • Gewichtszunahme > 1 kg/Woche (3. Trimester)

  • Die einzige kausale Therapie bei Präeklampsie ist die Entbindung. Sie ist jedoch nur indiziert, wenn der Entwicklungszustand des Kindes dies zulässt. Ggf. ist eine Lungenreifeinduktion nötig.

  • Im Falle einer (drohenden) Eklampsie hat die antikonvulsive Therapie immer Vorrang vor der antihypertensiven!

  • Bei Diabetikerinnen ist die optimale Blutzuckereinstellung essenziell. Nur so lassen sich Gesundheitsgefahren für Mutter und Kind minimieren.

  • Diabetikerinnen mit Kinderwunsch sollten schon präkonzeptionell über die Bedeutung der richtigen Blutzuckereinstellung aufgeklärt werden.

  • Humaninsulin ist das Mittel der Wahl bei Diabetes vom Typ 1 und 2.

  • Für Diabetikerinnen unter Insulintherapie besteht im 1. Trimenon eine erhöhte Gefahr für Hypoglykämien.

Ergänzendes Material