Handchirurgie Scan 2012; 01(01): 42
DOI: 10.1055/s-0032-1325725
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Ulna-Impaction-Syndrom: Ergebnisse nach Ulnaverkürzungsosteotomie

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Publication Date:
08 November 2012 (online)

Ulnarseitige Handgelenkschmerzen können verschiedene Ursachen haben, etwa Traumata oder chronische Fehlbelastung. Häufig liegt ein sogenanntes „Ulna-Impaction-Syndrom“ vor, bei dem die Einklemmung des Handgelenkdiskus und des ulnokarpalen Bandapparates zwischen Ulnakopf auf der einen sowie Os triquetrum und Os lunatum auf der anderen Seite zu einer chronischen, axialen Druckbelastung führt. Konservativ können zur Behandlung eine vorübergehende Immobilisierung, die Gabe von nicht steroidalen Entzündungshemmern und Corticosteroiden versucht werden. Führt dies nicht zum Erfolg, wird im Allgemeinen operiert. Mehrere Methoden kommen infrage, u. a. die ulnare Verkürzungsosteotomie. Die Gruppe um Courtney Fulton beschreibt ihre diesbezüglichen Ergebnisse.

Eine Ulnaverkürzungsosteotomie kann die Schmerzen eines Ulna-Impaction-Syndroms (UIS) wirksam lindern und die Funktionsfähigkeit des Gelenks zum großen Teil wiederherstellen. Das ist das wesentliche Ergebnis von Fulton et al., die dazu retrospektiv die Daten von insgesamt 28 Patienten mit UIS ausgewertet haben. Bei allen Patienten war eine Ulnaverkürzungsosteotomie mit Einsatz einer dynamischen 3,5-mm-Kompressionsplatte erfolgt. Das Ausmaß der Verkürzung richtete sich nach dem Röntgenbefund und sollte eine normale negative Ulnavarianz von ca. 2 mm herstellen. Beurteilt wurden die Ulnavarianz prä- und postoperativ auf p.-a. Röntgenaufnahmen sowie Kraft und Bewegungsumfang der Hand im Vergleich zur gesunden Gegenseite. Zusätzlich bewerteten die Patienten auf einer visuellen Analogskala (VAS) ihre Schmerzen und mittels DASH (Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand) die allgemeine Funktionsfähigkeit des Gelenks im Alltag und im Beruf.

Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 22 Monaten fand sich nach der Verkürzungsosteotomie eine Verminderung der Ulnavarianz um im Durchschnitt 3,11 mm. Die Flexion, Extension und Supination im betroffenen Gelenk waren im Mittel signifikant (um ca. 10°) geringer als im gesunden Gelenk, radiale und ulnare Deviation und Pronation waren vergleichbar, ebenso die grobe Kraft. Die Schmerzen besserten sich im Schnitt um 47,2 % (von 7,85 präoperativ auf 3,14 postoperativ), und der postoperative DASH-Punktwert betrug im Mittel 37,21. Dabei fanden sich bei Rauchern signifikant höhere Schmerzwerte und DASH-Punktwerte als bei Nichtrauchern.