Handchirurgie Scan 2012; 01(01): 43
DOI: 10.1055/s-0032-1325727
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Epicondylitis lateralis: Schnellerer Steroideffekt per Iontophorese

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Publication Date:
08 November 2012 (online)

Als wirksame Therapieoption bei lateraler Epicondylitis erwies sich die Gabe von Dexamethason mittels batteriegetriebenem automatischem Iontophorese-Patch. Greifkraft und Arbeitsfähigkeit ließen sich damit schneller verbessern als mit Triamcinolon- oder Dexamethason-Injektionen.

Obwohl die laterale Epicondylitis sehr häufig vorkommt und die Funktionsfähigkeit der Patienten stark einschränkt, gibt es keinen Konsensus, welche Therapie wann zum Einsatz kommen soll. Eine Reihe von Einzelmaßnahmen hat Effekte gezeigt. Bei vielen Enthesiopathien, darunter der laterale Epicondylitis, gilt die intramuskuläre/intratendinöse Injektion von Steroiden als Standardtherapie, um Schmerzen zu lindern. Steroide wirken kurzfristig sehr gut, können aber langfristig die Reparaturkapazität eines degenerativ veränderten Gewebes vermindern. Und es gibt Hinweise darauf, dass an der Pathogenese der Epicondylitis nicht nur entzündliche, sondern auch degenerative Mechanismen beteiligt sind.

Mittels Iontophorese werden ionisch aufgeladene Wirkstoffe mit Hilfe eines schwachen elektrischen Stroms nicht invasiv ohne systemische Nebeneffekte und bei gleichmäßiger Resorption durch die Haut an den gewünschten Wirkort eingeschleust. Eine Iontophorese mit Dexamethason hat sich auch bei Epicondylitis schon als effektiv erwiesen. Doch die traditionelle Iontophorese-Sitzung nimmt 20–60 Minuten Zeit (auch des Arztes) in Anspruch. In einer prospektiven, randomisierten Studie an 82 Patienten mit Epicondylitis lateralis wurde eine alternative Iontophoreseform getestet: Eine Gruppe von Patienten erhielt einen Patch mit einem Depot von 10 mg Dexamethason und einer Iontophorese-Elektrode, in den eine 24-h-Batterie integriert war. Die Therapie konnte damit über 24 h automatisiert erfolgen, der Patch blieb für 2 Tage auf der Haut. Die 2. Gruppe bekam 10 mg Dexamethason und die 3. Gruppe 10 mg Triamcinolon in die am meisten schmerzhafte Region injiziert. In allen 3 Gruppen wurde auch eine physikalische Handtherapie durchgeführt.

Als primäre Wirksamkeitsparameter dienten Greifkraft (Flexion versus Extension), Schmerz und Funktion, die mit dem PRTEE-Fragebogen (patient-rated tennis elbow evaluation) erfasst wurden. Sekundär wurde auch die Arbeitsfähigkeit erfasst. Kontrolltermine fanden zu Beginn, nach Abschluss der physikalischen Therapie und nach 6 Monaten statt. In der Iontophoresegruppe erwies sich die Greifkraft bei Abschluss der Handtherapie und nach 6 Monaten als signifikant verbessert. In den beiden anderen Gruppen war der Effekt am Ende der Handtherapie noch nicht signifikant, sondern erst nach 6 Monaten, wo alle Gruppen ein vergleichbares Ergebnis hatten. Gleiche signifikante Verbesserungen wurden in allen Gruppen bei Schmerz und Funktion beobachtet. Im Wiedergewinn der Arbeitsfähigkeit zeigten sich in der Iontophoresegruppe wiederum signifikante Vorteile.