Pädiatrie up2date 2013; 08(01): 47-64
DOI: 10.1055/s-0032-1326095
Neuropädiatrie/Psychiatrie
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Tic-Störungen und Tourette-Syndrom

Christian Wüthrich
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
16. März 2013 (online)

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Fazit

Tics sind im Kindesalter häufig. Sie treten typischerweise erstmals im Grundschulalter auf, häufig mit Augenblinzeln, Grimassieren und Kopfrucken. Die Ausprägung der Tics ist anfänglich in der Regel gering. Tics sind keine schlechte Angewohnheit des Kindes und auch kein Hinweis auf ein verborgenes seelisches Leiden, sondern Zeichen einer neuropsychiatrischen Erkrankung. Tics können meist für kurze Zeit unterdrückt werden. Der Verlauf der Tic-Störung zeichnet sich durch Spontanschwankungen aus, was die Diagnose erschweren kann. Der Großteil der Tic-Störungen hat eine gute Prognose. Bei vielen Kindern treten Tics nur vorübergehend auf und verschwinden ohne weitere Maßnahmen innerhalb weniger Wochen oder Monate. Eine frühzeitige und korrekte Diagnose ist wichtig, damit die Betroffenen und ihre Angehörigen über die Ursache der Tics und deren Umgang aufgeklärt werden können. Nur bei schweren oder lang anhaltenden Tic-Störungen ist eine medikamentöse und/oder verhaltenstherapeutische Behandlung erforderlich.