Gastroenterologie up2date 2013; 09(01): 55-66
DOI: 10.1055/s-0032-1326239
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Fettstoffwechselstörungen[*]

Klaus G. Parhofer
,
Burkhard Göke
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Publication Date:
13 March 2013 (online)

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Kernaussagen

Behandlungsbedürftigkeit

  • Eine korrekte Klassifikation von Fettstoffwechselstörungen und eine Beurteilung des Gesamtrisikos sind essenziell, um die Behandlungsbedürftigkeit von Fettstoffwechselstörungen abzuschätzen.

  • Die Indikation für die Therapie mit Lipidsenkern orientiert sich am Lipidwert und dem Gesamtrisiko des Patienten.

Therapie

  • Zur Prävention von Atheroskleroseereignissen kommt primär eine Statintherapie in Betracht. Bei ausreichend hohem Risiko und entsprechend veränderten Lipidwerten sollte eine Kombinationstherapie erwogen werden.

  • Die Kombination Statin mit Ezetimib sollte bei ausgeprägter LDL-Hypercholesterinämie diskutiert werden.

  • Die Kombination Statin mit Fibrat oder Statin mit ω-3-Fettsäuren kann ggf. bei zusätzlicher Triglyzeriderhöhung erwogen werden (bei allerdings bisher enttäuschenden Endpunktstudien).

Neue Therapieansätze

  • Unter den in Entwicklung befindlichen Substanzen adressieren ApoB-Antisense-Oligonukleotide (Mipomersen), MTP-Inhibitoren (Lomitapid) und PCSK9-Antikörper primär erhöhte LDL-Cholesterinwerte und sind, falls es zur Zulassung kommt, vor allem für Patienten mit schwerer LDL-Hypercholesterinämie zu diskutieren.

  • CETP-Inhibitoren erhöhen HDL-Cholesterin und senken LDL-Cholesterin und könnten deshalb bei gemischten Hyperlipoproteinämien zum Einsatz kommen. ApoAI-Ansätze stimulieren den Cholesterinrücktransport und sollen so antiatherosklerotisch wirken.

* Für die Publikation in der Gastroenterologie up2date modifiziert und überarbeitet nach Erstpublikation „Neue Entwicklungen in der Lipidologie“. Kardiologie up2date 2012; 8: 335 – 343.