Pädiatrie up2date 2013; 08(03): 275-289
DOI: 10.1055/s-0032-1326503
Atemwegserkrankungen
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Inspiratorischer Stridor

Christian Sittel
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Publication Date:
03 September 2013 (online)

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Zusammenfassung und Fazit

Die Behandlung von kindlichen Atemwegsstenosen erfordert sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie spezielle Kenntnisse und Erfahrungen. Die diagnostische Endoskopie ist der entscheidende Schlüsselfaktor für die Therapieentscheidung und ist in ihrer Bedeutung kaum zu überschätzen. Für nahezu alle Formen der supraglottischen und und subglottischen Stenosen stehen heute differenzierte Therapieverfahren zu Verfügung, die eine funktionelle Restitutio ad integrum für nahezu alle Patienten erlauben. Die Supraglottoplastik ist ein effizientes und minimal-invasives Verfahren für schwere Formen der Laryngomalazie. Subglottische Stenosen jeglicher Ätiologie können durch vielfältige differenzierte Verfahren in nahezu jedem Lebensalter erfolgreich und dauerhaft rekonstruiert werden. Die seltenen glottischen Stenosen stellen ein besonderes Dilemma dar, weil sie besondere Herausforderungen in Diagnostik und Therapie bieten und eine Restitutio ad integrum weiterhin nicht erreichbar ist.

Der vorliegende Artikel zeigt auf, dass tracheotomievermeidende Interventionen zur Erweiterung des verengten Atemweges heute in einem breiten Spektrum zur Verfügung stehen. Die Kenntnis dieser Innovationen und der enge interdisziplinäre Austausch mit den primär behandelnden Pädiatern sind die wesentlichen Voraussetzungen [20], dass möglichst viele betroffene Kinder einer entsprechenden Behandlung zugeführt werden und durch eine drastische Erhöhung ihrer Lebensqualität profitieren können. Voraussetzung dafür ist die diagnostische Endoskopie, die bei signifikantem Stridor großzügig indiziert werden sollte. Im Zweifel sollte der starren Endoskopie bei erhaltener Spontanatmung der Vorzug gegeben werden, zumal dann oft in gleicher Sitzung eine minimal-invasive Therapie ermöglicht wird.