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DOI: 10.1055/s-0032-1327418
Erfassung krankheitsbedingter Mangelernährung und Abbildung der Nebendiagnose Mangelernährung im DRG-System[*]
Ernährungsmanagement am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am MainSurvey of Disease-Related Malnutrition and DRG-Based ReimbursementNutritional Management at the Johann Wolfgang Goethe-University Hospital Frankfurt MainPublication History
Publication Date:
06 February 2013 (online)


Zusammenfassung
Hintergrund: Am Universitätsklinikum Frankfurt wurde ein Konzept zum Ernährungsmanagement als Qualitätskriterium für Patienten, zur Kostenreduktion und Erlösoptimierung eingeführt. Ziel ist es, bei stationärer Aufnahme Patienten mit einem Risiko für Mangelernährung zu erkennen, Maßnahmen einzuleiten sowie die Nebendiagnose Mangelernährung im DRG-System abzubilden.
Methoden: Das Konzept wurde durch die interdisziplinäre Ernährungskommission erarbeitet und durch den Klinikumsvorstand beschlossen. Strukturelle Voraussetzungen, wie die Implementierung der Leitlinien für enterale und parenterale Ernährung und des Expertenstandards Ernährungsmanagement, Etablierung des Nutritional Risk Screenings (NRS), Einführung einer elektronischen Patientenakte, Mitarbeiterschulungen sowie interne Codierrichtlinien wurden geschaffen. Für den Zeitraum Januar 2010 bis Dezember 2011 wurde retrospektiv das Screeningverhalten, die Kosten für den Produktverbrauch und die Anzahl der codierten Nebendiagnosen Mangelernährung ausgewertet.
Ergebnisse: 2010 wurde bei 4049 stationären Patienten (11,8 %) das NRS durchgeführt, 2011 konnte die Anzahl auf 10 371 (30,2 %) erhöht werden. Bezogen auf das Klinikum hatten 2010 54,9 %, im Folgejahr 31,6 % der gescreenten Patienten ein Risiko für Mangelernährung. 2010 wurde bei 409 Patienten (10,5 %), 2011 bei 1180 Patienten (14,5 %) die Nebendiagnose Mangelernährung codiert. Die Kosten für enterale Ernährungslösungen wurden um 17 % reduziert.
Schlussfolgerungen: Das Konzept zum Ernährungsmanagement führt zu einer Verbesserung der Erkennung und Behandlung der Mangelernährung. Es reduziert Kosten und schafft inhaltliche und strukturelle Voraussetzungen zur Abbildung der Nebendiagnose Mangelernährung im DRG-System.
Abstract
Background: A concept for nutritional management was established at the University Hospital Frankfurt to implement a quality standard, to save costs and to improve returns. Our intention is to identify patients with a risk of malnutrition on admission, to initiate adequate therapy, and to map malnutrition in the DRG-based reimbursement system.
Methods: The concept was developed by the interdisciplinary nutrition committee and adopted by the hospital board. Structural requirements were established, particularly the implementation of guidelines for enteral and parenteral nutrition, the national expert standard on nutrition management, the Nutritional Risk Screening (NRS) and an electronic medical record, staff training, and internal coding guidelines. Screening performance, costs for nutrition supplements and number of diagnosis were evaluated retrospectively from January 2010 to December 2011.
Results: NRS was performed in 4049 in-patients (11.8 %) in 2010 and 10371 (30.2 %) in 2011. Malnutrition was present in 54.9 % in 2010 and 31.6 % in 2011, respectively. Diagnosis of malnutrition was relevant to reimbursement in 409 patients (10.5 %) in 2010 and 1180 (14.5 %) in 2011, respectively. Costs for enteral nutrition were reduced by 17 %.
Conclusion: Our concept for nutritional management improves identification and treatment of malnutrition and works cost-saving. Furthermore it is a prerequisite with regard to content and structure for mapping malnutrition in the DRG-based reimbursement system.
Schlüsselwörter
Mangelernährung - Ernährungsmanagement - Behandlungsqualität - Kostenreduktion - Erlösoptimierung* Die vorliegenden Daten wurden bereits als Poster bei der Dreiländertagung der AKE, der DGEM und der GESKES in Nürnberg 2012 präsentiert.