Zusammenfassung
Hintergrund:
Individuelles Gesundheitsverhalten gilt als eine wichtige Determinante für die gesundheitliche
Situation. Ein gesünderer Lebensstil trägt substanziell zu einer besseren Gesundheit
bei. Angehörige von gesundheitlich stärker belasteten unteren sozioökonomischen Schichten
könnten davon besonders profitieren. Bislang ist jedoch noch nicht umfassend geklärt,
inwieweit sich Bildung und Schicht auf Änderungen im Gesundheitsverhalten auswirken
und welche Motive dabei eine Rolle spielen.
Methodik:
Anhand der querschnittlichen Daten der 7. Welle des Gesundheitsmonitors der Bertelsmann
Stiftung (N=1 436) wurde die Bedeutung von Schicht und Bildung für Gesundheitsverhalten
und Verhaltensänderungen untersucht.
Ergebnisse:
Bildungsstand und Schichtzugehörigkeit stehen im Zusammenhang mit spezifischem Gesundheitsverhalten.
Hinsichtlich Änderungen im Gesundheitsverhalten in den 12 Monaten vor der Befragung
zeigten sich dagegen keine schicht- oder bildungsspezifischen Effekte. Das Alter,
der Gesundheitszustand sowie Ängste und Wünsche in Bezug auf die eigene Gesundheit
scheinen wichtige Gründe für die Änderung des gesundheitsbezogenen Verhaltens darzustellen.
Schlussfolgerung:
Interventionen zur Förderung gesunder Lebensstile sollten schichtspezifisch differierende
gesundheitsschädliche Verhaltensweisen berücksichtigen und auf die persönlichen Motive
zur Verhaltensänderung eingehen.
Abstract
Background:
Individual health behaviour counts as an important factor for health status. A healthier
lifestyle substantially contributes to better health. People burdened with lower health
and with lower socio-economic status could benefit notably. So far it is not known
exhaustively to what extent education and social status contribute to changes in health
behaviour and which motifs play a decisive role.
Methods:
Based on cross-sectional data from the seventh wave of the “Gesundheitsmonitor”, Bertelsmann
Foundation, (n=1 436), the influence of social status and education on health behaviour
and changes in behaviour was analysed.
Results:
Specific health behaviour correlates with level of education and socio-economic status.
In contrast, regarding health behaviour changes in the last 12 months prior to survey,
no social class- or education-specific effect was found. Age, health status as well
as fears and wishes in relation to health seem to be important causalities for changes
of health-related behaviour.
Conclusion:
Interventions to foster healthy lifestyles should include class differences in specific
health-related behaviour and personal reasons for behavioural changes.
Schlüsselwörter
Gesundheitsverhalten - Änderungen im Gesundheitsverhalten - sozioökonomische Ungleichheit
- Bildung
Key words
health behaviour - change health behavior - socioeconomic inequalities - education