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DOI: 10.1055/s-0033-1335836
Seltener Fall eines intraventrikulären Meningeoms WHO-Grad II
Publikationsverlauf
15. Mai 2013
02. Juni 2013
Publikationsdatum:
25. Juni 2013 (online)

Einführung
Meningeome entstehen an der arachnoidalen Hülle des Cerebrums, typische Lokalisationen sind Falx, Konvexität, Keilbeinflügel und Olfaktorusrinne. Demgegenüber ist eine intraventrikuläre Lokalisation mit einem Anteil von ca. 0,5 – 3 % aller Meningeome ausgesprochen selten (Nakamura M. Surgical Neurology 2003; 59: 490 – 503). Häufigste Lokalisation ist der linke Seitenventrikel, selten der 3. oder 4. Ventrikel (Flaschka G. Fortschr Röntgenstr 1990; 152: 739 – 741). Eine intraventrikuläre Lage erklärt sich durch embryonale Invagination von Arachnoidalzellen in den Plexus choroideus (Bhatoe HS. Neurosurgical Focus 2006; 20: 3 – 10). Bei jungen Menschen scheinen Meningeome relativ häufiger aus dem Plexus hervorzugehen.
Meningeome werden nach Rezidivhäufigkeit und Aggressivität des Wachstums histologisch graduiert. Meningeome WHO-Grad I sind meist Mischformen ohne Atypie oder Anaplasie, WHO-Grad II repräsentiert das sogenannte atypische Meningeom und WHO-Grad III das anaplastische. Meningeome WHO-Grad II haben eine Häufigkeit von ca. 5 – 8 % (Radner H. Der Pathologe 2002; 23: 260 – 283). Kriterien sind erhöhte mitotische Aktivität, Zelldichte, flächenhaftes Wachstumsmuster und geografische Nekrosen. Die radiologische Diagnose von Meningeomen WHO-Grad II wird durch die vielfältige Morphologie erschwert.