neuroreha 2013; 5(02): 87-92
DOI: 10.1055/s-0033-1347965
Originalarbeit
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kinder und Jugendliche mit degenerativer Ataxie profitieren von videospielbasiertem Koordinationstraining

Cornelia Schatton
,
Matthis Synofzik
,
Winfried Ilg
1   Kognitive Neurologie, Hertie Institut für klinische Hirnforschung, Otfried-Müller-Straße 25, 72076 Tübingen
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Publication Date:
12 June 2013 (online)

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Zusammenfassung

Degenerative Ataxie ist eine seltene fortschreitende Erkrankung des Kleinhirns, die bereits im Kindesalter beginnen kann. Zu den Folgen gehören schwere Koordinationsstörungen des Sprechens, Greifens, Stehens und Laufens mit späterer Rollstuhlpflicht. Im Rahmen einer aktuellen Arbeit zeigen deutsche Forscher, dass Kinder und Jugendliche mit degenerativer Ataxie mithilfe von ganzkörpergesteuerten Videospielen ihre Ataxiesymptome verringern und ihre motorische Leistungsfähigkeit signifikant und alltagsrelevant verbessern können. Das angeleitete motorische Training, das die jungen Teilnehmer zu Hause selbstständig und hochmotiviert fortführten, erzielte motorische Erfolgserlebnisse. Diese neue Trainingsmethode ist eine kosteneffiziente, eigenständig zu Hause durchführbare Ergänzung zur physiotherapeutischen Behandlung.