Aktuelle Neurologie 2013; 40(06): 315-320
DOI: 10.1055/s-0033-1349884
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Autofahren bei Morbus Parkinson

Driving with Parkinson‘s Disease
C. Buhmann
1   Ambulanzzentrum – Bereich Neurologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
2   Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
,
C. Gerloff
2   Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
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Publication History

Publication Date:
14 August 2013 (online)

Zusammenfassung

Für viele Patienten mit M. Parkinson ist das aktive Autofahren ein wesentlicher Bestandteil ihrer (verbleibenden) Unabhängigkeit. Die Parkinson-Erkrankung führt jedoch häufig zu körperlich und/oder psychisch bedingten Einschränkungen mit Verlust der Fahreignung. Parkinson-Medikamente können darüber hinaus zeitlich umschrieben oder ereignisbezogen die Fahrfähigkeit einschränken. Die Beurteilung der Fahreignung und Fahrfähigkeit ist im ärztlichen Alltag schwierig. Es besteht keine standardisierte, prädiktive Testbatterie und der Grad der motorischen Einschränkung allein korreliert nur unzureichend mit der Fahreignung. Der behandelnde Arzt ist jedoch medizinisch und gesetzlich verpflichtet, seine Patienten zu beraten, ob sie Auto fahren können und dürfen. Hierzu muss er die Kriterien und die Parkinson bedingten, potenziellen Einschränkungen, ein Kraftfahrzeug zu führen, kennen. Dieser Artikel gibt einen Überblick, welche motorischen und nicht-motorischen Symptome die Fahreignung und Fahrfähigkeit bei M. Parkinson beeinträchtigen können, worauf in der Beratung medizinisch und rechtlich zu achten ist, welche Kriterien eine relative oder absolute Fahruntauglichkeit anzeigen können und welche Möglichkeiten der Arzt hat, wenn ein potenziell oder sicher fahruntauglicher Patient weiter ein Kraftfahrzeug führt.

Abstract

Driving a car is a substantial aspect of the (remaining) independency for many patients with Parkinon’s disease (PD). However, disability in PD often leads to reduced or lost driving ability. In clinical practise it is difficult to assess driving ability. There is no standardised predictive test battery and the level of motor impairment alone does not correlate sufficiently with driving skills. Nevertheless, the attending physician is legally obligated and medically bound to advise his/her patients on their ability to drive and therefore should know the relevant criteria. We give an overview of which disease-related motor and non-motor or treatment-related symptoms affect driving ability temporarily or persistently. We furthermore highlight medical and legal aspects of education regarding driving and emphasise criteria indicating a relative or absolute inability to drive. Suggestions are given about what to do if the patient drives a car against medical advice.