Patientinnen mit Ovarialkarzinom werden in etwa 70 % der Fälle im
fortgeschrittenen Tumorstadium FIGO III oder IV diagnostiziert. Die
5-Jahres-Überlebensraten für diese Patientinnen sind hierbei mit etwa 32 %
(FIGO IIIC) und 19 % (FIGO IV) begrenzt [1]. Die
Standardtherapie besteht aus der primären Operation mit Entfernung beider
Adnexe, Hysterektomie, infragastrischer Omentektomie und systematischer
Lymphonodektomie im Bereich der großen Bauchgefäße bis zum Nierenstiel, der
pelvinen Lymphonodektomie, Peritonektomie und Entfernung des sichtbaren
Tumors. Ziel ist die makroskopische Tumorfreiheit am Ende der Operation, die
in spezialisierten Zentren in etwa 65–74 % erreicht wird [2]. In der Regel erfolgt hiernach eine
Chemotherapie mit 6 Zyklen Carboplatin und Paclitaxel oder, seltener,
Docetaxel. Die Hinzunahme von Bevazicumab wird von der Organkommission Ovar
der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) seit Januar 2012
empfohlen, sie gehört in anderen Ländern, wie den USA, noch nicht zur
Empfehlung der Fachgesellschaften. In Untergruppen kann die Sequenz
zugunsten einer neoadjuvanten Chemotherapie von 2–3 Zyklen vor der Operation
verändert werden [3], [4].