Zeitschrift für Komplementärmedizin 2013; 5(04): 27-31
DOI: 10.1055/s-0033-1351380
zkm | Praxis
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Medikamentöse Therapie lymphologischer Krankheitsbilder

Einige Präparate können den klinischen Zustand beim Lymphödem günstig beeinflussen – Allerdings nur therapiebegleitend oder präventiv zur Vermeidung von Komplikationen
Werner Siems
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Publikationsdatum:
31. Juli 2013 (online)

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Zusammenfassung

Offensichtlich können einige Medikamente den klinischen Zustand beim Lymphödem günstig beeinflussen. Unumstritten ist auch eine antiobiotische oder antimykotische Therapie bei die Lymphödeme begleitenden Infektionen. Zweifelsohne können solche Medikamente aber nur als adjuvante Therapieformen bzw. zur Prävention oder Therapie von Komplikationen des Lymphödems dienen. Es gibt kein Medikament, das die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) in wesentlichen Teilen oder sogar komplett ersetzen könnte. Manche Medikamente können sogar einen negativen Einfluss auf die Erkrankung haben. So wäre eine längerfristige Gabe von Diuretika wegen der Erhöhung des kolloidosmotischen Drucks im Interstitium problematisch. Antioxidative Therapiestrategien (Radikalfänger oder Antioxidanzien) begründen sich aus dem oxidativen Stress beim Lymphödem. Auch solche Medikamente sind nicht in der Lage, ein Lymphödem auszuheilen. Radikalfänger und Antioxidanzien können aber dazu beitragen, die Fibrosklerosierung, also den Gewebsumbau, zu verringern und zu verzögern.