Neurochirurgie Scan 2013; 01(03): 176-177
DOI: 10.1055/s-0033-1353632
Diskussion
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Neuroonkologie - Individuelle Risikoprognose bei Hirntumoren

Die Einschätzung individueller Risiken für chirurgische Interventionen bei Patienten mit Hirntumor ist schwierig. Die Datenbank des Programms zur Nationalen Qualitätsverbesserung NSQIP enthält prospektive landesweit gesammelte Daten von über 180 privaten und akademischen Krankenhäusern mit über 200 Variablen zu Patientencharakteristika, Komorbiditäten, Details der Operation und 30-Tage-Outcome postoperativ verschiedener chirurgischer Interventionen. Mit diesen Daten entwickelten Bekelis et al. im Rahmen einer retrospektiven Kohortenstudie ein Modell, um auf der Basis individueller Patientencharakteristika eine Outcome-Vorhersage für Patienten vor Kraniotomie zur Tumorresektion zu treffen.
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Publication History

Publication Date:
15 November 2013 (online)

Fazit

Da mit ihrem Modell auf der Basis präoperativer Variablen des Patienten das Risiko für postoperative Komplikationen laut den Autoren individuell eingeschätzt werden kann, halten diese es für ein nützliches zusätzliches Instrument bei der Entscheidungsfindung über das operative Vorgehen bei Patienten mit Hirntumoren. Allerdings können wichtige Faktoren wie Operationshäufigkeit im jeweiligen Krankenhaus und Tumorvolumen nicht berücksichtigt werden. Daher müsse das Modell im klinischen Alltag mit gebotener Vorsicht eingesetzt sowie sein Nutzen in weiteren Studien untersucht werden.