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DOI: 10.1055/s-0033-1357997
Klinische Krebsregister – regionale Umsetzung, Aufgaben und Perspektiven
Publication History
Publication Date:
28 October 2014 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/frauenheilkunde-u2d/201405/lookinside/thumbnails/10.1055-s-0033-1357997-1.jpg)
Einführung
Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Nach aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts wurden im Jahr 2008 470 000 Neuerkrankungen registriert. Im selben Jahr starben 215 000 Menschen an Krebs [1]. Durch Initiierung des Nationalen Krebsplans 2008 durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG), die Deutsche Krebshilfe e. V. (DKH) und die Arbeitsgemeinschaft deutscher Tumorzentren e. V. (ADT) wurde eine umfassende, interdisziplinäre und interprofessionelle Aufarbeitung des Themas Onkologie möglich. Mit seinen 4 Handlungsfeldern, 40 Zielen und über 100 Empfehlungen wurde auf breiter Basis sowohl die Früherkennung, die Qualitätssicherung, die Datensparsamkeit, v. a. aber auch die Patientenperspektive in den Mittelpunkt gestellt [2].
Das zunächst fertiggestellte Ziel 8 des Handlungsfeldes 2 (flächendeckende Implementierung regionaler klinischer Krebsregister) führte zum ersten fassbaren Ergebnis, dem Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz (KFRG § 65c SGB V) [3].
Bis Ende 2017 müssen in Deutschland flächendeckend in allen Bundesländern regionale klinische Krebsregister und eine Landesstelle bestimmt sein, eine Vielzahl spezifischer Kriterien nachgewiesen und alle Tumorentitäten vollzählig und vollständig erfasst werden, um von gesetzlichen und privaten Krankenkassen finanziert zu werden (Förderkriterien GKV Spitzenverband) [4], [5].
Um dies flächendeckend zu erreichen, müssen die bestehenden zertifizierten Organkrebszentren und Onkologischen Zentren der DKG sowie Onkologischen Spitzenzentren der DKH, alle Krankenhäuser und niedergelassenen Ärzte mit den regionalen Krebsregistern eng zusammenarbeiten.
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Literatur
- 1 Robert Koch-Institut und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. Hrsg. Krebs in Deutschland 2007/2008. 8. Ausgabe. Berlin: RKI; 2012
- 2 Krebsfrüherkennungs- und -registergesetz – KFRG. Im Internet: http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/Downloads/Gesetze_und_Verordnungen/Laufende_Verfahren/K/Krebsregister/Entwurf_eines_Gesetzes_zur_Weiterentwicklungder_Krebsfrueherkennung_und_zur_ Qualitaetssicherung_durch_klinische_Krebsregister.pdf
- 3 Klinkhammer-Schalke M, Marschner N, Hofstaedter F. Tumor registries – what can they do for oncology health services research?. Onkologe 2012; 18: 142-150
- 4 Katalinic A, Klinkhammer-Schalke M. Der Nationale Krebsplan aus Sicht der klinischen und epidemiologischen Register. Forum der Medizin-Dokumentation und Medizin-Informatik 2013; 15
- 5 Wesselmann S, Beckmann MW, Winter A. The concept of the certification system of the German Cancer Society and its impact on gynecological cancer care. Arch Gynecol Obstet 2014; 289: 7-12
- 6 Wesselmann S, Winter A, Ferencz J et al. Documented quality of care in certified colorectal cancer centers in Germany: German Cancer Society benchmarking report for 2013. Int J Colorectal Dis 2014; 29: 511-518
- 7 Nationaler Krebsplan. Im Internet: http://www.bmg.bund.de/praevention/nationaler-krebsplan.html Stand: 11.08.2014
- 8 Leitlinienprogramm Onkologie. Im Internet: http://www.leitlinienprogramm-onkologie.de Stand: 11.08.2014
- 9 Hofstädter F, Klinkhammer-Schalke M. Aufgaben und Strukturen klinischer Krebsregistrierung. Onkologe 2011; 17: 121-125