Notfallmedizin up2date 2015; 10(03): 269-284
DOI: 10.1055/s-0033-1358200
Spezielle Notfallmedizin
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Prähospitale Analgesie beim Erwachsenen

Björn Hossfeld
,
Susanne Holsträter
,
Michael Bernhard
,
Lorenz Lampl
,
Matthias Helm
,
Martin Kulla
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
11. November 2015 (online)

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Kernaussagen
  • Nach der Sicherung der Vitalfunktionen ist die Schmerztherapie ein wichtiger Faktor der notfallmedizinischen Versorgung. Unabhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung oder Verletzung ist Schmerz ein wichtiges Warnsymptom des Körpers und der häufigste Grund für eine Notarztalarmierung. Als Maß der Versorgungsqualität und Erfolgskriterium für die prähospitale Versorgung beurteilt der Patient das Ausmaß der Schmerzlinderung.

  • Leichte Schmerzen sollten in der Regel nicht zur Notarztalarmierung führen. Daher gilt es im Wesentlichen, starke und sehr starke Schmerzen zu therapieren.

  • Schmerzwahrnehmung ist interindividuell unterschiedlich. Entsprechend steht am Beginn jeder Schmerztherapie zunächst die Erfassung der Schmerzintensität. Für erwachsene Notfallpatienten eignet sich hierzu die Numeric Rating Scale (NRS) mit dem Beurteilungsbereich 0 (kein Schmerz) bis 10 (stärkster vorstellbarer Schmerz). Ab einem Grading von 4 sollte therapeutisch interveniert werden mit dem Ziel, einen Wert < 4 oder zumindest eine Schmerzreduktion um 3 Punkte zu erreichen.

  • Die Auswahl der in der prähospitalen Notfallmedizin sinnvoll einzusetzenden Analgetika ist begrenzt. Der Notarzt soll die möglichen Medikamente und Applikationswege kennen.