Zusammenfassung
Die Betreuung von palliativen Patienten beansprucht zwischenmenschliche Ressourcen und Beziehungen im besonderen Maße. In einer Situation der baldigen Trennung von gewohnten Strukturen und Beziehungen kann das Grundbedürfnis nach Schutz und Sicherheit jedoch nur bedingt durch zwischenmenschliche Nähe vermittelt werden. In diesem Artikel werden zwei Arten der Unsicherheit (Trennungsunsicherheit und transzendente Unsicherheit) beschrieben, mit denen palliative Patienten ringen. Die Vermittlung von Sicherheit bzw. der Umgang mit Unsicherheit wird dabei aus einer bindungsdiagnostischen und einer religionspsychologischen Perspektive beleuchtet. Ziel ist es, den Leser gegenüber der Erkennung und dem Umgang mit diesen Unsicherheiten zu sensibilisieren und dadurch einen Beitrag zu einer ganzheitlichen Versorgung zu leisten, die psychosoziale und spirituell/religiöse Bedürfnisse berücksichtigt.
Abstract
Interpersonal resources and relationships are a very import part in Palliative Care. Nevertheless, in the situation of imminent separation from familiar structures and interpersonal relationships the basic need for protection and security could be provided only partly by interpersonal nearness. Palliative professionals have to handle challenges and questions beyond this. In this article two kinds of insecurity (separation insecurity and transcendent insecurity) are discussed. Establishing security or handling with insecurity is lighted up from an attachment theory perspective on the one hand and a religious-psychological perspective on the other. Our aim is to sensitise the reader to recognize and differentiate between these kinds of insecurity and to make a contribution to psycho-social and spiritually/religious support in Palliative Care.
Schlüsselwörter
Unsicherheit - Trennung - Transzendenz - Bindung - Palliative Care - Spiritualität
Keywords
insecurity - seperation - trancendence - attachment - palliative care - spirituality