Einleitung
Infektionen sind in der Chirurgie immer noch ein großes Problem. Gründe für eine „offenen Bauch“ sind in
einer beabsichtigten offenen Behandlung, einer verzögerten primären Heilung oder Infektionen [1] zu suchen. Die riesige Entzündung im Unterleib, z. B. fibrinöser Art, ist
eine Herausforderung in der Chirurgie. Die Anwendung einer abdominellen Vakuumtherapie führte unserer
Meinung nach zu zu einer Verbesserung.
Wir berichten über einen Fall von Appendicitis perforata mit Peritonitis, gefolgt durch Laparotomie,
Appendektomie und Anwendung des Suprasorb CNP-Films mit Vakuumversiegelung.
Fallbericht
Die Patientin stellte sich in der Nacht vom 21. 8. zum 22. 8. wegen abdomineller Beschwerden in unserer
Notfallambulanz vor. Anamnestisch ließen sich Schmerzen seit dem 20. 8. eruieren. Am Morgen des 22. 8.
war ein deutlicher Druckschmerz im rechten Unterbauch und ein Perkussionsschmerz rechts und links
nachweisbar. Sonografisch ließ sich Flüssigkeit in der Abdominalhöhle feststellen. Wir stellten die
Verdachtsdiagnose einer akuten Appendizitis und unverzüglich war die Indikation zur Laparotomie
gegeben.
Laparotomie vom 22. 8
Intraoperativ fand sich eine Appendicitis perforata mit Peritonitis. Es folgten die Appendektomie,
ausgedehnte Abdominallavage und die Anlage eines Systems zur Vakuumversiegelung mit
CNP-Drainagefolie ([Abb. 1 a] und [b]).
Abb. 1 a und b Fibrinöse Peritonitis bei Appendicitis perforata und einem MPI
(„Mannheimer Peritonitis Index“) von 29. ([Abb. 2] und [3]).
Es folgten Operationen am 25. 8. und 28. 8., bis schließlich das System zur Vakuumversiegelung
entfernt werden konnte ([Abb. 4]).
Abb. 2 Einlage der CNP-Drainagefolie.
Abb. 3 Einlage der CNP-Drainagefolie und der Vakuumversiegelung.
Abb. 4 VAC-(Vacuum-Assisted Closure-)Entfernung und Sekundärnaht der Bauchdecke.
Am 3. 9. konnte die Patientin bei subjektivem Wohlbefinden und reizlosen Wundverhältnissen in die
Häuslichkeit entlassen werden. Die ambulante Abschlusskonsultation am 24. 9. war ohne pathologisches
Korrelat und regelrecht.
Diskussion
Ein standardisiertes Verfahren am offenen Abdomen gibt es nicht, jedoch wollen wir zeigen, dass
Entwicklungen uns Hilfestellungen zur Versorgung unserer Patienten geben. In den letzten Jahren stellt
temporär die Vakuumversiegelung eine gute Versorgungsmöglichkeit des „Open Abdomen“ bis zum terminalen
Verschluss des Abdomens dar [2]. Der Einsatz des CNP-Films in dem Verfahren
der septischen Chirurgie, insbesondere am „offenen Abdomen“, hat klare Vorteile: schneller Verschluss
der Bauchwand, gute Mobilisierung des Patienten, Reduktion von Ödemen und verbesserte Entfernung von
postoperativen Seromen [3]. Es ist sehr einfach einzusetzen.