Informationen aus Orthodontie & Kieferorthopädie 2014; 46(01): 21-26
DOI: 10.1055/s-0034-1367054
Fallbericht
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kieferorthopädische Behandlungsmöglichkeit bei Nichtanlagen der Zähne 15 und 25 mittels Lückenschluss – Fallbericht

Orthodontic Treatment of Agenesis of the Teeth 15 and 25 by Space Closure
P. Ambrositsch
1   Abteilung für Kieferorthopädie, Bernhard-Gottlieb-Universitätszahnklinik, Wien, Österreich
,
H.-P. Bantleon
1   Abteilung für Kieferorthopädie, Bernhard-Gottlieb-Universitätszahnklinik, Wien, Österreich
,
K. Schwarz
1   Abteilung für Kieferorthopädie, Bernhard-Gottlieb-Universitätszahnklinik, Wien, Österreich
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
03. April 2014 (online)

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Zusammenfassung

Die Nichtanlage bleibender Zähne tritt mit einer Prävalenz von 2,5–6,9% auf, davon sind in 2% der Fälle die oberen zweiten Prämolaren betroffen [1]. Die Ätiologie ist bis heute noch nicht ganz geklärt, wobei verschiedene ursächliche Faktoren beschrieben wurden. Neben einer genetischen Komponente mit einem autosomal dominanten Erbgang spielen auch Umweltfaktoren wie Traumen, Infektionen, Strahlung und endokrine Störungen bei der Entstehung von Agenesien eine Rolle. Des Weiteren ist das Vorliegen von Nichtanlagen mit gewissen Syndromen vergesellschaftet [2] [3].

In diesem Fall wird die Behandlung eines 22-jährigen männlichen Patienten mit Agenesie der oberen zweiten Prämolaren besprochen. Die 2 oberen Milchmolaren wurden extrahiert mit anschließender Mesialisierung der oberen Molaren mit palatinal inserierten Minischrauben als absolute Verankerung. Die aktive Behandlungsdauer betrug 4 Jahre. Zu Behandlungsende hatte der Patient eine Angle Klasse II im Molarenbereich beidseits und im Eckzahnbereich eine Angle Klasse I.

Abstract

Agenesis of permanent teeth seems to be quite common with a prevalence of 2.5–6.9%, there­fore maxillary second premolars are missing in 2% of the cases [1]. The aetiology is still not fully explained although several hypotheses have been described. There is a genetic component with an autosomal dominant pattern of inheritance and also environmental factors such as trauma, infection or irradiation and endocrine disorders may cause agenesis. There is also an association with certain syndromes such as ectodermal dysplasia [2] [3].

In this case the treatment of a 22-year-old male patient with agenesis of the 2 upper second premolars will be discussed. The 2 primary second molars had been extracted with mesialization of the upper molars with palatal inserted mini­screws as absolute anchorage. Active treatment lasted 4 years. At the end of treatment an Angle Class II between upper and lower first molars and an Angle Class I in the canine region was achieved.