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DOI: 10.1055/s-0034-1378163
Editorial
Publication History
Publication Date:
04 June 2014 (online)
Der Mensch ist dem Menschen die beste Medizin.
Die Pflege von Kindern und Jugendlichen kann eine herausfordernde wie auch eine erfüllende Aufgabe sein. Dies kann ich Ihnen primär als vierfacher Vater berichten, dessen kranke Tochter und Sohn mit Scharlach oben im Bett liegen. Einerseits elterlicher Schlafentzug, Sorgen, Arztbesuche, auf der anderen Seite ein irgendwie gelagertes Unwohlsein mit Schmerzen, Fieber und dem Wunsch nach ständiger Nähe. Beruflich Pflegende haben dies und vieles mehr in ihrem fachlichen Blick und bieten fundierte Unterstützung und Begleitung an.
Als Pflegender in der Erwachsenen-Chirurgie am Universitätsklinikum Bonn konnte ich Erfahrungen mit Patienten, Angehörigen und Kollegen sammeln. Neben unterschiedlichen Tätigkeiten wie Verbandswechsel oder Patientenmobilisation hat mich insbesondere die interaktive Arbeit begeistert. Gespräche, gemeinsames Schweigen, sich und anderen Mut machen oder die einfache Weitergabe von Informationen – Pflege ist ein interaktiver Prozess, der von der Begegnung mit dem Gegenüber geprägt ist.
Leider erfährt diese interaktive Arbeit oft nicht die Wertschätzung und Aufmerksamkeit, die sie verdient hätte. Neben der Neugier, ursächliche Zusammenhänge in der Pflege zu entdecken und zu hinterfragen, war dies für mich ein Grund, ein pflegewissenschaftliches Studium an der Universität Witten/Herdecke aufzunehmen. Mit dem Themenschwerpunkt der schulischen Gesundheitsversorgung durch Pflegende – sogenannte School Nurses –, dem chronisch kranken Schulkind und dem Bereich der Patientenedukation begleitet mich dieses Thema bis heute, sowohl in meiner Promotion als auch in meiner Arbeit als Pflegewissenschaftler am Universitätsklinikum Bonn.
In dieser Ausgabe der JuKiP geht es um Schmerz- und Stresserleben. Die gelungene Kommunikation und die Anleitung zu diesem Thema sind sowohl für Patienten und Angehörige als auch im Rahmen des Austauschs der Gesundheitsfachberufe untereinander von zentraler Bedeutung.
Ich freue mich als neues Mitglied im Fachbeirat der JuKiP mit Ihnen gemeinsam viele spannende Entdeckungen machen zu können, die die interaktive Arbeit in der Kinder- und Jugendpflege weiter entwickeln.