Zusammenfassung
Einführung: Die Erhebung der Eigenanamnese gehört in den chirurgischen Fächern bei jedem Patienten zum Standard, wird jedoch oft nur unzureichend durchgeführt. Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob sich durch den Einsatz von Fragebögen, die vom Patienten selbsttätig auszufüllen sind, eine Verbesserung der Qualität in der Anamneseerhebung erreichen lässt. Methodik: In einer Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie eines Krankenhauses der Maximalversorgung wurden ab Studienstart 50 aufeinander folgende Patienten mit ambulanter OP oder stationärer Aufnahme eingeschlossen. Ausschlusskriterien waren vorangegangene stationäre Aufenthalte in der Klinik, Verlegungen aus Pflegeeinrichtungen oder anderen Kliniken und Demenzerkrankte ohne Begleitung durch Angehörige. Die Angaben auf dem Bogen wurden durch den Ambulanzarzt geprüft, im Gespräch bestätigt und ggf. korrigiert. Die erhobenen Daten wurden mit den letzten 50 Patienten vor Studienbeginn verglichen. Ergebnisse: Es wurden Angaben zum Hausarzt, zu Erkrankungen, zu Allergien, zum Zigarettenkonsum, zur Medikamenteneinnahme, zu Voroperationen und zur häuslichen Situation erfragt. In allen 7 Bereichen wurden mit dem Fragebogen durchschnittlich mehr Informationen erhoben als in der Vergleichsgruppe; die Differenz war in 4 Bereichen signifikant, in 3 Bereichen lag p > 0,05. Diskussion: Die Erhebung der Eigenanamnese mittels standardisierter Anamnesebögen ist eine zeitsparende, effektive Methode zur Qualitätsverbesserung in chirurgischen Abteilungen.
Abstract
Introduction: The anamnesis is essential for the treatment of any patient. On the other hand, the data are often of poor quality. The aim of the study was to work out whether a questionnaire which is filled out by the patient him-/herself is a reasonable tool for data acquisition. Methods: In a level-IV trauma centre the data acquisition of 50 consecutive patients was performed with a questionnaire which was checked by a doctor. Excluding criteria were an age < 18 years, previous treatment in the clinic, a transfer from an external clinic or a caring institution and a dementia. The results were compared with the data of the 50 patients prior to the study start. Results: We collected data about the general doctor, diseases, allergies, tobacco usage, drugs, operations and the familial situation. In all 7 fields the questionnaire raised more data than the oral survey; in 4 sections the difference was significant, in 3 (p > 0.05). Discussion: A questionnaire is a reasonable, time-sparing tool for data acquisition of the individual anamnesis in a surgical clinic.
Schlüsselwörter
Anamnese - Fragebogen - Effektivität - Chirurgie - Orthopädie
Key words
anamnesis - questionnaire - effectiveness - surgery - orthopaedic surgery
